Pollenflug: Jetzt Ambrosia ausreißen
Die Ambrosia oder das Traubenkraut ist ein in Deutschland noch recht junges Gewächs, das sich jedoch kontinuierlich in Deutschland ausbreitet. Die aus den USA eingeschleppte Pflanze gilt als die allergenste überhaupt. Im Umfeld des "Ambrosia-Tages" am 27. Juni soll auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. Dabei wird unter anderem dazu aufgefordert, die Pflanzen jetzt vor ihrer Blütezeit auszureißen.
Ambrosia, der "Allergiker-Albtraum"
Die Ambrosia-Pflanze, botanisch ambrosia artemisiifolia oder auch Beifußblättriges Traubenkraut genannt, wird häufig auch mit anderen Beinamen betitelt. Ihr Allergiepotenzial ist dabei fünf Mal höher als bei Gräserpollen - während bei Gräsern eine Belastung ab 50 Pollen pro Kubikmeter als "starke Belastung" gilt, ist dies im Falle der Beifuß-Ambrosie bereits ab zwölf der Fall. Doch damit nicht genug - eine einzige Pflanze kann eine enorme Menge an Pollenkörnern freisetzen - in einem Jahr werden bis zu 60.000 Samen verbreitet mit bis zu einer Milliarde Pollen.
Dabei kann sie selbst bei bis dato unbelasteten Menschen eine Allergie auslösen, mit den bekannten Symptomen: von Bindehautreizungen über Heuschnupfen bis hin zu einem chronischen, allergischen Asthma. Ebenfalls kann es zu Kreuzallergien kommen, sodass man nicht nur auf die Ambrosia, sondern bald auch allergisch auf zum Beispiel Gräserpollen reagiert. Die Pollenzeit der Ambrosiapollen beginnt im Juli und endet meist erst im Oktober, teils auch erst mit den ersten Frösten im November oder Dezember, die pollenfreie Zeit im Jahr wird dadurch erheblich verkürzt. Grund genug, die Ambrosia als "Allergiker-Albtraum" zu bezeichnen.
» Erkennungsmerkmale der Ambrosia-Pflanze
Jetzt beste Zeit zum Ausreißen
Aus diesem Grund gibt es zum internationalen Ambrosia-Tag am kommenden Sonntag, dem 27. Juni, einige Aktionen, um die Aufmerksamkeit für dieses zunehmend aufkommende Problem in Deutschland zu schärfen. Nicht umsonst er zu dieser Zeit des Jahres begangen - denn da die Blütezeit noch nicht erreicht ist, ist jetzt die beste Zeit, die Pflanzen zu entfernen und die Verbreitung so gut wie möglich einzudämmen. Die ausgerissenen Ambrosien sollten dabei nicht in den Biomüll oder auf den Kompost wandern, sondern in Plastikbeuteln gut verschlossen in den Hausmüll gegeben werden. Denn die Verbreitung geschieht nur mithilfe des Menschen, da die Samen nicht fliegen können. Häufig geschieht dies durch Verlagerung von Bauerde, durch Vogelfutter aus dem schon stark belasteten Ungarn oder in Profilen von Autoreifen.
Das allergene Traubenkraut verbreitet sich vor allem in Kleingärten, auf Schnittblumenfeldern oder an Rändern von Äckern sowie auf Brachland. Auch auf Baustellen oder am Rand von Straßen und Fahrradwegen ist sie häufiger anzutreffen. Wer wissen möchte, wie man die Pflanze erkennt, kann sich auf den Seiten zum Berliner Aktionsprogramm gegen Ambrosia der Freien Universität Berlin erkundigen. Die FU Berlin ist auch Ausrichterin des ersten Aktionstages gegen Ambrosia am morgigen Freitag, dem 26.06.15, an dem sich viele Berlinerinnen und Berliner zusammentun, um das Beifußgewächs so gut wie möglich aus der Hauptstadt zu entfernen.
Wie entferne ich die Ambrosia richtig?
Wer das Traubenkraut selbst entfernen möchte, sollte dies möglichst in den nächsten Tagen durchführen. Allergiker sollten dabei zwingend Handschuhe tragen und wie bereits beschrieben die Pflanzen in Plastikbeuteln fest verschließen und zum Hausmüll geben. Ab der Blütezeit im Juli sollte man die Nähe zur Ambrosia dann meiden oder ihr nur mit Mundschutz und Handschuhen geschützt zu Leibe rücken.
Werden größere Vorkommen entdeckt, so kann dieses auch gemeldet werden. Vorkommen ab 100 Pflanzen können beispielsweise dem Julius-Kühn Institut angezeigt werden, auf der entsprechenden Ambrosia-Seite sind auch regionale Behörden zu finden, die sich nachfolgend um die Beseitigung kümmern. In der Schweiz und in Ungarn sind Grundbesitzer übrigens bereits gesetzlich zur Entfernung der Ambrosia-Pflanzen verpflichtet.