Trockenheit in weiten Teilen des Landes - Waldbrandgefahr steigt

Nach einem bereits zu trockenen April wird auch der Mai in den meisten Regionen Deutschlands viel zu trocken ausfallen - vielerorts herrscht hohe Waldbrandgefahr.

Trotz niedriger Temperaturen müssen die meisten Hobby- und Kleingärtner aktiv bewässern. In weiten Teilen Deutschlands sind nennenswerte Niederschläge seit mehreren Wochen ausgeblieben, die Böden sind staubtrocken und regional herrscht hohe Waldbrandgefahr.

Niederschlagsverteilung im Mai sehr verschieden

Der Mai zeigt bisher eine sehr unterschiedliche, ja fast schon ungerechte Niederschlagsverteilung. Während die Süddeutschen gerne auf den ein oder anderen Regentag verzichtet hätten, wäre etwas mehr Regen in den meisten Teilen Deutschlands für die Natur ein willkommenes Geschenk gewesen. So lässt sich anhand der Niederschlagssumme der vergangenen 30 Tage ein sehr nasser Süden erkennen. Am Alpenrand sind dabei teilweise mehr als 300 Liter pro Quadratmeter gefallen. Die regenreiche Zone erstreckt sich in etwa bis zur Donau, doch auch am Oberrhein und im Schwarzwald ist der Niederschlag für die Jahreszeit überdurchschnittlich.

Überqueren wir die Donau nordwärts, so wird es immer trockener. Selbst den Norden von Baden-Württemberg und Bayern erreichten viele Regenfälle nicht mehr. Teilweise kam dort bisher nur etwa die Hälfte des mittleren Monatsniederschlages zusammen. Doch die größte Trockenheit herrscht noch weiter nördlich, und zwar im Mittelgebirgsraum sowie in weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands bis in etwa eine Linie Bremen-Lüneburger Heide-Mecklenburgische Seenplatte. Auffällig trocken sind vor allem das Rhein-Main-Gebiet, Thüringer Becken, Anhalt und Leipziger Tieflandsbucht sowie die Region Berlin/Brandenburg, oft liegt die Niederschlagssumme der letzten 30 Tage bei Werten zwischen 10 und 20 Liter/m². Am Flughafen in Erfurt wurden im Mai bisher nur 5,2 Liter Regen pro Quadratmeter registriert.

Weiter im Norden, also im Küstenumfeld sowie in Schleswig-Holstein waren die letzten 30 Tage insgesamt mäßig nass, so dass dort vielerorts der bislang gefallene Niederschlag durchschnittlich ist.

Hohe Waldbrandgefahr im Nordosten des Landes

Die ausbleibenden Niederschläge haben die Waldbrandgefahr besonders im Nordosten des Landes auf hohe Stufe ansteigen lassen. Besonders betroffen ist Brandenburg mit seinen Kiefernwäldern und leichten Sandböden. Durch unsere Unwetterzentrale sind Hinweise wegen Wald- und Flächenbrandgefahr für viele Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts und Sachsens ausgegeben, doch auch in den Forsten der Bundeshauptstadt besteht hohe Waldbrandgefahr. In den meisten Fällen löst fahrlässige Brandstiftung das Feuer aus, also z.B. glühende Zigaretten in den Wald wegzuwerfen oder in Waldnähe zu grillen. Auch abgestellte KFZ können auf einer trockenen Wiesen- oder Ackerfläche durch einen heißen Katalysator unter Umständen einen Flächenbrand auslösen.

Nächsten Tage weiterhin eher trocken

Zwar ist der Mai noch nicht zu Ende, doch zeichnet sich hinsichtlich der bevorstehenden Niederschläge ein ähnliches Bild ab, welches wir bereits aus den gefallenen Niederschlägen her kennen. So liegt der Niederschlagsschwerpunkt bis Monatsende abermals im äußersten Norden Deutschlands sowie am Alpenrand. Sonst wirkt sich der ein oder andere kurze Schauer in den trockenen Regionen Deutschlands quasi wie ein "Tropfen auf dem heißen Stein" aus und wird kaum Abhilfe schaffen.

Fazit: Der Griff zur Gießkanne oder zum Wasserschlauch gehört für die meisten von uns weiterhin zum Alltag.