Weltwetter-Übersicht

Heute schauen wir auf mögliche Unwetter in den USA und sprechen über den vielerorts frühlingshaften Wetterablauf in Europa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns heute ein paar Regionen etwas genauer an.

Teilen der USA droht ein brisanter Wochenauftakt

Es brodelt in der Atmosphäre. Mächtige Gewittertürme schrauben sich hoch in den Himmel und Donner grollt über die weiten Flächen der Südstaaten. Es ist April - Zeit für eine neue Unwettersaison in Nordamerika. Mit Beginn des Monats April steigt, rein statistisch betrachtet, die Wahrscheinlichkeit für Unwetter deutlich an. Für einige Wochen sind die Vereinigten Staaten von Amerika nun wieder der Anlaufpunkt für zahlreiche „storm chaser“ – sogenannte „Sturmjäger“. Diese konzentrieren sich bei ihrer Suche zumeist auf gewisse Regionen im Süden und im Mittleren Westens der USA.

An diesem Sonntag und zum Wochenauftakt werden sicherlich viele dieser „Jäger“ fette Beute machen, denn die Großwetterlage begünstigt derzeit die Entwicklung schwerer Gewitter. So forciert die Lage eines sogenannten Troges (eine Tiefdruckzone) das Vorstoßen sehr warmer und feuchter Luft aus dem Golf von Mexiko bis weit in den Norden der USA. In den nördlichen Bundesstaaten hält sich hingegen noch recht kalte und trockene Luft, welche in regelmäßigen Schüben von Kanada her die Region erfasst. Vor allem in den höheren Schichten der Atmosphäre ist die Luft noch sehr kalt. Diese unterschiedlichen Luftmassen treffen momentan nahezu ungestört aufeinander. Da die Atmosphäre stets nach einem Gleichgewicht strebt, muss ein Austausch bzw. ein Vermischen der Luftmassen erfolgen. Und eben dieser Austauschprozess ist geprägt von markanten dynamischen sowie thermischen Effekten. Ein Tornado wäre nur ein Beispiel für diesen komplizierten Ausgleichsprozess.

An diesem Sonntag werden von Texas bis nach North Carolina und Florida, in der Nacht zum Montag dann auch zu den Großen Seen hin kräftige Schauer und Gewitter erwartet. Vor allem im Süden der Staaten besteht die Möglichkeit von Überflutungen und Überschwemmungen. Im gesamten Wochenverlauf sollte sich die Region südlich von Kansas-Missouri-Kentucky wiederholt auf kräftigere Niederschläge einstellen. Auch die Gebiete zwischen Virginia und Florida stehen im Fokus möglicher Starkniederschläge.

Frühlingswärme in Europa

In der Wochensumme überwiegt zwar vielerorts Hochdruckeinfluss, doch zum Wochenauftakt kann es nicht schaden, wenn man sich vor allem von Schottland über Skandinavien bis hin zum Baltikum auf wechselhaftes Wetter einstellt. Auch Mittel- und Osteuropa werden von schwachen Ausläufern atlantischer Tiefs gestreift. Sonst überwiegt in der Summe eher freundliches und zumeist ruhiges Wetter, wenngleich je nach Tag und Land auch einzelne kräftigere Schauer oder Gewitter möglich sind. Am wenigsten Niederschlag wird in der Wochensumme für den Bereich der französischen Mittelmeerküste, von den Balearen bis nach Süditalien sowie von Südengland über die Benelux-Länder bis in die Nordwesthälfte Deutschlands prognostiziert.

Die Temperatur steigt im Wochenverlauf in vielen Ländern auf ein frühlingshaftes Niveau und liegt beispielsweise am kommenden Mittwoch und Donnerstag verbreitet über dem langjährigen Mittelwert. Apropos Wochenmitte: Ein Höhentief über Spanien könnte für ein optisches Highlight der Woche sorgen. So ist es durchaus möglich, dass an der Westflanke des Tiefs über der Iberischen Halbinsel von Mittwoch bis Donnerstag Sahara-Staub über das Mittelmeer bis nach Frankreich und in den Alpenraum gelangt. Dies hätte zeitweise eine leichte Rot-, Rotbraun- oder Orangefärbung des Himmels zur Folge. Die genaue Entwicklung ist allerdings noch unsicher.