Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf ein stürmisches Europa, einen neuen Taifun und mögliche Überschwemmungen in China.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns heute ein paar Regionen etwas genauer an.

Pazifik

Vor ein paar Tagen ist über dem Pazifik aus einem Tief ein Tropensturm entstanden. Seit Samstag wird „Maysak“ nun als Taifun gelistet. Der Wirbel hat jüngst die zu Mikronesien gehörende Inselgruppe Chuuk überquert. Es ist anzunehmen, dass sich der Wirbel auf seiner westlichen Zugbahn noch weiter verstärkt. Das warme Oberflächenwasser des Pazifiks mit 29 bis 31 Grad steuert genügend Energie zur Intensivierung bei. Am nächsten Wochenende soll der Taifun mit seinen Wind- und Niederschlagsfeldern schließlich auf die Philippinen treffen. Die Modelle sind sich erstaunlich einig, was die westliche Verlagerung in den nächsten zwei bis vier Tagen betrifft. Allerdings ist es noch zu früh, zu sagen, welche Regionen der Philippinen am kommenden Wochenende am stärksten betroffen sein werden und mit welcher Wucht der Sturm auf den bevölkerungsreichen Inselstaat trifft.

Stürmisches Europa?

Die Witterung der neuen Woche kann in vielen Ländern Europas als sehr launisch, windig, wechselhaft oder unbeständig umschrieben werden. Eine stramme westliche bis nordwestliche Höhenströmung lässt die Entwicklung kleinräumiger intensiver Tiefdruckwirbel zu, welche je nach Tag und Region orkanartige Böen oder Orkanböen bringen können. Vor allem von den Britischen Inseln über die Benelux-Ländern, Nordfrankreich, Deutschland, Polen und Tschechien bis in das nordöstliche Europa sollte man sich auf eine sehr windreiche Zeit einstellen. Die Option auf ein Orkanereignis besteht durchaus, allerdings kann die Redensart: „der Teufel steckt im Detail“ an dieser Stelle ruhig angebracht werden. Eine exakte Prognose über genaue Zugbahn und Stärke von kleineren Sturmtiefs ist auch 32 Stunden vor dem eigentlichen Ereignis nur annäherungsweise machbar.

Doch liegt der Fokus nicht allein auf Sturm, auch Temperatur und Niederschlag sind von Interesse. So können beispielsweise für Teile Deutschlands in den kommenden Tagen unwetterartige Starkniederschläge nicht ausgeschlossen werden. Ein voraussichtlicher „europäischer“ Niederschlagsschwerpunkt sind die Südhälfte Deutschlands, Teile der Schweiz, das Fürstentum Liechtenstein und Teile Österreichs. In der Wochensumme können in den eben angesprochenen Regionen durchaus Regenmengen von 200 bis über 300 Liter Regen pro Quadratmeter erreicht werden. Die Temperatur entspricht zum Wochenauftakt größtenteils der Norm, doch im weiteren Wochenverlauf ist vor allem in Mitteleuropa mit unterdurchschnittlichen Werten zu rechnen, da sich polare Luftmassen weit in das Festland hinein ausbreiten können. Überdurchschnittliche Werte sind für Spanien und Portugal angedacht. Wettertechnisch stehen diese beiden Länder doch eher auf der ruhigen und sonnigen Seite.

Unwetter im östlichen China?

Für die nächsten Tage prognostizieren diverse Modelle in der Osthälfte von China kräftige Niederschläge, dabei könnten sich großflächige Überschwemmungen ergeben. Zwar ist der Osten in seiner Topographie in der Summe von Tiefebenen geprägt, aber es gibt auch bergige Regionen und dort können Bergrutsche oder Schlammlawinen nicht ausgeschlossen werden.