Reichlich Neuschnee

Zunächst in den Alpen, vor allem aber von den Apenninen bis in das Dinarische Gebirge stehen in dieser Woche noch starke Schneefälle an

Viele Wintersportbegeisterte freuen sich über die heurige Skisaison, liegt doch in beinahe allen bekannten Skifahrgebieten der Alpen reichlich Schnee. In dieser Woche kommt dabei reichlich hinzu. Für Italien und den Balkan vielleicht etwas zu viel des Guten ...

Erfreuliche Entwicklung für die Alpen

Für alle Schneefreunde, die in den Alpen unterwegs sind, sieht es dagegen gut aus, dass die Schneedecke weiter anwachsen kann. Allerdings sollte man dabei die ohnehin schon erhebliche Lawinengefahr weiter im Auge behalten. 

Vor allem ab Mittwoch kommen dabei auf der Alpennordseite mehrere Zentimeter Neuschnee zusammen, wenn die Serie von Tiefs allmählich am Rande des Hochs, das sich über Westeuropa aufbäumt, allmählich beendet werden wird. Den während in Deutschland die Schaueraktivität allgemein nachlassen wird, sorgt der dann hinter einem Tiefausläufer auf Nordwest drehende Wind für einen Stau am Alpenrand. Die Luft wird dort zum Aufsteigen gezwungen, sodass es in den deutschen Alpen teils bis in den Freitag hinein anhaltend schneien kann, während er dabei von Westen her bei steigender Schneefallgrenze nachlässt. Dabei sind auf der Alpennordseite durchaus häufig 30 bis 40, örtlich auch über 70 cm Schnee in der Westschweiz möglich.

Beachten sollte man dabei allerdings auch den auflebenden Wind, da sich durch einen Kaltluftvorstoß in das westliche Mittelmeer dort ein Tief bilden wird, sodass sich die Luftdruckgegensätze verstärken. 

Viel Regen und Schnee im Mittelmeerraum

Dieses Tief wird sich wie schon so oft in den letzten Monaten über dem Mittelmeer auf dem Weg nach Osten verstärken. Unter kalter Luft in der Höhe vermischt es dabei feucht-warme Luft auf seiner Vorderseite mit der kälteren, die es auf seiner Rückseite "ansaugt". Die Folge sind zunächst teils kräftige, schauerartiger Regengüsse und nachfolgend Schneefälle bei sinkender Schneefallgrenze. Die Kombination ist dabei recht brisant und könnte für Italien und später für weitere Regionen Südosteuropas wieder die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen bringen. Örtlich werden im Stau des Apennin-Gebirges in Italien Niederschlagssummen von über 150 Litern pro Quadratmeter bis einschließlich Sonntag vom europäischen Vorhersagemodell ECMWF gerechnet.

Aber vor allem auch in den Gebirgsregionen von Kroatien, Serbien sowie Bosnien und Herzegowina dürfte es bis Ende der Woche häufig zu dreistelligen Niederschlagsmengen kommen - anfangs nur in Gipfellagen als Schnee, nach Durchzug des Tiefs allerdings immer weiter bis in die Täler. Die Summen sind so enorm, da mit dem Tief eine große Menge an mildem Meerwasser aufgenommen werden kann, das dann beim Aufgleiten auf die kalte Luft abregnen oder abschneien kann. 

Diese Mengen reichen aus, um lokale Überflutungen und Erdrutsche auslösen zu können, in den Gebirgen herrscht dementsprechend Lawinengefahr. Unser Vorhersagemodell rechnet für Donnerstagnachmittag auf dem Berg Bjelasnica in Bosnien und Herzegowina im gleichnamigen Gebirge sogar 6-stündige Neuschneemengen von über 80 cm, ein enormer Wert. Konkrete Unwetterwarnungen für viele Länder Europas sind auch bei unseren Unwetterzentralen ortsgenau nachzuvollziehen, wer unterwegs ist, bekommt sie mobil per AlertsPro.

Ist dieses Tief jedoch weiter gezogen, so kann sich bei nur noch einzelnen Schauern dann immer häufiger die Sonne in kälterer Luft zeigen, sodass Winterfreunde in den entsprechenden Gebirgen die gefallene Schneepracht ausnutzen können. In welchem Schneegebiet dann wie viel Schnee liegt, das lässt sich dabei am besten in unserem Skiwetter erfahren.