Wochenend-Wetter 21./22.02.
Wie in dieser Woche schon bei uns angekündigt, markiert das Wochenende in Deutschland den Übergang zu wechselhaftem Wetter, wobei immer wieder atlantische Tiefs die Regie übernehmen. An diesem Wochenende hält aber das Hoch "Isa" zunächst noch hartnäckig dagegen, sodass sich zunächst eine Zweiteilung ergibt. Wann und wo gibt es das schönste Wetter?
Tiefs "Steffen" und "Thomas" gegen Hoch "Isa"
Zunächst werfen wir einen Blick auf die Wetterlage: Bislang wurde ja unser Wetter durch das umfangreiche Hoch "Isa" bestimmt. Es brachte, wie um diese Jahreszeit üblich, ein Nebeneinander von sonnigen Phasen und solchen mit Nebel und Hochnebel mit. Der Wind spielte in der Nähe des Hochdruckzentrums zunächst keine Rolle. Ab dem heutigen Freitag kommen aber gleich zwei neue Tiefs mit ins Spiel. Dirigent der sich nun einstellenden Wetterlage ist Tief "Steffen". Es liegt heute Mittag vor der Norwegischen Küste, wobei sich südlich ein Randtief namens "Thomas" gebildet hat, das von der Bretagne aus seine Tiefausläufer in den Nordwesten Deutschlands schickt.
Doch "Steffen" gibt nicht als einziger den Ton an. Gegenspieler bleibt das Hoch "Isa", das nur langsam nach Südosten abgedrängt wird und die Ausläufer zunächst daran hindert, auch nach Süden und Osten vorzudringen. Dies wird erst im Laufe des Wochenendes geschehen. Während dabei auf der Vorderseite von "Thomas" recht milde Luft nach Deutschland geweht wird, folgt nach Durchzug der Tiefausläufer polare Meeresluft nach. Durch den langen Weg über das milde Atlantikwasser ist diese jedoch erwärmt worden, sodass die Abkühlung zum Sonntag hin moderat ausfällt. Allerdings sinkt dabei die Schneefallgrenze ab.
So können zwar heute gebietsweise tiefe Wolkenfelder in den Osten und Süden Deutschlands vordringen, zum Teil hält sich auch hartnäckiger Nebel oder Hochnebel im Süden. Oft kann sich aber auch die Sonne durchsetzen, und mit ausreichender Sonnenunterstützung sind Höchstwerte um 13 Grad am Oberrhein möglich, auch in Sachsen, Bayern und dem südlichen Brandenburg werden bei längeren sonnigen Phasen zweistellige Höchstwerte möglich sein, die zumindest gefühlt einen Hauch von Frühling zulassen. Mit jedem Kilometer nach Nordwesten nimmt dagegen die Sonnenscheindauer ab und die Niederschlagsneigung im Tagesverlauf zu. Der Südwestwind frischt im Tagesverlauf auf, später muss dann auf Bergen sowie an den Küsten mit einzelnen Sturmböen gerechnet werden (man beachte hierzu auch unsere bereits aktiven Warnungen bei AlertsPro).
Zweigeteilter Samstag
Der Samstag bringt dann das angesprochene, zweigeteilte Wetter für Deutschland. Dies gilt insbesondere für die erste Tageshälfte: Während man zum Beispiel in Cuxhaven, Hamburg oder auch Kleve bei Regen und dichten Wolken aufwachen wird, sollte in Cottbus, Dresden, Halle an der Saale und auch in München die Sonne auf den Frühstückstisch scheinen, vorausgesetzt, Nebelfelder verhindern nicht die Sicht. Und nur langsam kommt der Tiefausläufer von "Thomas" dann im Tagesverlauf nach Südosten unter Abschwächung voran. Vermutlich bleibt es im östlichen Bayern und vom Thüringer Becken bis nach Sachsen, Berlin und Brandenburg bis nach Usedom noch größtenteils trocken, wobei es mit 6 bis 7 Sonnenstunden an Oder und Neiße sowie im Passauer Land auch überwiegend freundlich zugehen dürfte. Die "Wärmepumpe", der teils frische Süd- bis Südwestwind, sorgt zusätzlich dafür, dass die Temperaturen bis auf meist 7 bis 12 Grad steigen können, am wärmsten wird es wohl im südlichen Brandenburg werden.
Ansonsten kommt der Regen von Nordwesten her weiter voran, wobei er vor allem im Weststau der Gebirge kräftig sein kann, im Bergischen Land warnt unsere Unwetterzentrale bereits vor Regenmengen von 20 bis 30 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden, später kann es auf der Schwäbischen Alb und im Hochschwarzwald ab etwa 700 Metern Höhe schneien, auch im Hochsauerland und im Wittgensteiner Land sowie in allen Höhenlagen im nördlichen Bergland ab 500 Metern ist Schnee möglich. Die kältere Luft folgt später dann von der Nordsee her, sodass wir im Nordwesten ab dem Nachmittag den Übergang zu "Aprilwetter" erleben: kurz kann sich die Sonne zeigen, daneben sind aber auch einzelne Regen- oder Graupelschauer möglich, eventuell hört man an der Nordsee stehend auch das Grummeln eines einzelnen Gewitters. Dabei in der Nordhälfte gebietsweise ein böiger Wind, der auch im Flachland hier und da in Böen stürmisch werden kann, örtlich sind auch Sturmböen um 80 km/h denkbar.
Sonntag - Meist spaziergehtauglich
In der Nacht zum Sonntag erreichen die Tiefausläufer dann auch den Südosten Deutschlands. Da die Wolken sich vor den Alpen stauen, kann es dort auch länger schneien, dabei sind im Alpenvorland und in den Alpen auch einige Zentimeter Neuschnee möglich. Die Schneefälle werden sich im Tagesverlauf aber immer weiter abschwächen, im Chiemgau sollte man allerdings nicht unbedingt mit Sonne rechnen.
Ansonsten ist die Niederschlagsneigung verschwindend gering, am ehesten sind in der Osthälfte und in Nordseenähe noch ganz vereinzelt Regen- oder Graupelschauer zu erwarten. Ansonsten gibt es einen gut annehmbaren, wechselnd bewölkten Himmel, der zum Spaziergang einlädt. Insbesondere kann man vom östlichen Thüringen bis nach Sachsen mit sehr freundlichem Wetter rechnen, aber auch in der Pfalz, im Rheinland sowie an der Nordseeküste wird sich die Sonne häufiger zeigen. Und auch, wenn nicht mehr die Höchstwerte vom Samstag erreicht werden, so liegen die Höchstwerte doch immerhin noch bei 5 bis 8 Grad, im Süden bleibt es bei 0 bis 4 Grad etwas kälter. Der Wind schwächt sich insgesamt ab und weht nur noch im Norden teils frisch bis stark.