Schneesturm auf den Bergen
Wer in der vergangenen Nacht in den Mittelgebirgen mit Auto oder LKW unterwegs sein musste, der hatte mit schwierigen Straßenverhältnissen zu kämpfen. Durch Schnee und Sturmböen ging vor allem im Oberharz teils gar nichts mehr. Unser Video zeigt die Verhältnisse bei Sturmtief "Mischka":
Sturm und Starkschneefall
Den widrigsten Wetterbedingungen war man in der höchsten Erhebung Norddeutschlands, dem Harz mit seinem Brocken, ausgesetzt. Wer gestern Abend oder in der Nacht zum heutigen Donnerstag dort unterwegs sein musste, der erlebte den Durchzug des Tiefausläufers des Tiefs "Mischka" besonders heftig. Bei zeitweise starkem Schneefall und schweren Sturmböen wurden die Straßen sehr schnell weiß, durch den stürmischen Wind kam es zudem zu starken Schneeverwehungen. Unser Video zeigt die Verhältnisse im Oberharz und dem Erzgebirge von gestern Abend bis zum frühen Donnerstagmorgen:
Starke Schneeverwehungen im Oberharz und Erzgebirge vom 28. auf den 29.01.2015
Der Brocken bekam dabei in den letzten 24 Stunden bis heute Morgen 12 cm Neuschnee, dort liegen jetzt 70 cm. Häufig kam es dort zu orkanartigen und einzelnen Orkanböen, der Spitzenwert von Tief "Mischka" wurde auf dem 1141 Meter hohen Berggipfel zwischen 19 und 20 Uhr mit 148 km/h erreicht.
Doch nicht nur dort, sondern generell in freien und höheren Lagen war das Vorankommen in der vergangenen Nacht durch Neuschnee und Verwehungen schwierig.
Reichlich Schnee durch "Welle"
Und weiterer Schnee ist insbesondere für die Westseiten der Gebirge auf dem Weg. Dabei ziehen heute in sehr kalter Höhenluft (teils -38 Grad in gut 5 Kilometern Höhe) immer wieder Schauer von Westen heran. Diese können teils kräftig sein, häufig kommt es vor allem in der Westhälfte zu Starkschneefall, teils sind auch Graupelgewitter mit dabei. Und selbst im Flachland kann es bei stärkeren Schneeschauern dadurch tagsüber trotz positiver Temperatur vorübergehend zu Matschglätte kommen.
Es geschieht aber noch etwas: südlich des Tiefkerns von Tief "Mischka", das sich selbst mit seinem Zentrum allmählich über dem Nordmeer ostwärts in Richtung norwegische Küste verlagert, ist in der strammen Strömung über Frankreich eine Wellenstörung entstanden. Diese kann man sich ähnlich vorstellen wie eine Verwirbelung, die man bei schnell fließenden Bächen oder Flüssen beobachten kann. Diese "Welle" bringt von Südwesten bis in die östliche Mitte Deutschlands in der kommenden Nacht zum einen etwas mildere Luft, sodass dort die Schneefallgrenze auf zeitweise 300 bis 700 Meter ansteigen und darunter auch Schneeregen oder Regen fällt. Zum anderen werden hierdurch die Niederschläge generell kräftiger und anhaltender werden, und sie stauen sich an den Westseiten der Gebirge.
Dementsprechend haben unsere Kollegen in der Unwetterzentrale auch Unwetterwarnungen vor unter anderem Starkschneefall für die meisten Mittelgebirge und auch Alpen aktiv. Schwerpunkt wird ab dem heutigen Abend der Hochschwarzwald über 900 Meter sein, dort können bis in die Nacht hinein 20 bis 30 cm Neuschnee fallen, insgesamt durch "Mischka" also 30 bis 50 cm! Ob diese auch für den eigenen Aufenthaltsort gelten, erfährt man am besten mit unserer AlertsPro App. Wer also in dieser Zeit nicht unbedingt auf der Straße unterwegs sein muss, dem würden wir empfehlen, insbesondere die Höhenlagen der betroffenen Mittelgebirge in dem Zeitraum zu meiden.
Mehr über die Schneesituation kann man jetzt mit unserem neuen Skiwetter erfahren!