2014: Das wärmste Jahr weltweit

2014 war nicht nur das wärmste Jahr in Deutschland, sondern auch weltweit. Das berichteten nun die amerikanischen Behörden NOAA und NASA. Die Details:

Seit dem Jahr 1880, dem Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen weltweit, war kein Jahr so warm wie 2014. Damit gibt es also nicht nur für Deutschland, sondern auch für die gemittelte Temperatur auf unserem Planeten einen neuen Höhepunkt der Neuzeit.

0,69 Grad wärmer als das 20. Jahrhundert

Wie schon in den Weltwetter-News am Sonntag angesprochen, hat 2014 nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit einen neuen Wärmerekord aufgestellt. Nach Aussagen der Experten der amerikanischen Ozeanographie- und Atmosphären-Behörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Association) lag die durchschnittliche, über das Jahr und über den Globus gemittelte Temperatur bei 14,59 Grad. Das ist 0,69 Grad wärmer als die globale Mitteltemperatur des 20. Jahrhunderts. Auch wenn die Abweichung dieses Zahlenwertes so klein erscheint, so ist dies eine ganz signifikante Erwärmung.

Dieser neue Rekord liegt dabei um 0,04 Grad höher als der bisherige, den sich die Jahre 2005 und 2010 teilen. Dabei stammen neun von 10 Wärmerekorde seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1880 aus dem 21. Jahrhundert. Der 10. Platz stammt aus dem Jahr 1998. In 2014 gab es dabei sechs Monate, die für sich einen neuen Wärmerekord aufgestellt haben: Mai, Juni, August, September, Oktober und Dezember.

In der Hinsicht ist interessant, dass unser größter Wärmespeicher, die Ozeane, auch für sich einen neuen Höchstwert erreicht haben. Mit 16,67 Grad Celsius war dabei die mittlere Temperatur der Wasseroberfläche um 0,57 Grad höher als im Mittel des 20. Jahrhunderts (16,1 Grad). Noch deutlicher fällt die Abweichung aus, wenn man nur die Landflächen betrachtet. Sie lag um 1,00 Grad über dem Mittelwert des 20. Jahrhunderts von 8,5 Grad Celsius.

Auch an weiteren Eckpunkten zeigt sich die mehr oder weniger kontinuierliche Erwärmung unserer Erde. Seit 1977 war die Temperatur in jedem Jahr höher als im langjährigen Mittel der Vorjahre. Außerdem wurde das erste Mal seit 1990 ein Wärmerekord aufgestellt, ohne dass ein El Niño-Ereignis aufgetreten ist. El Niño ist eine Anomalie in den Strömungen des äquatorialen Pazifiks mit Auswirkungen auf weite Teile des Wettergeschehens in der Welt. Ein ausgeprägtes El Niño Jahr bringt auch meistens eine deutlichere Abweichung der Globaltemperatur nach oben. 


Auf Deutsch übersetzter Bericht der NASA

Die Reihenfolge der 10 wärmsten Jahre weltweit lautet nun: 2014, (2010, 2005), 1998, (2013,  2003), 2002, 2006, (2009, 2007). In Klammern sind die Jahre zusammengefasst, die den gleichen Platz belegen. Bei der Niederschlagsmenge kam es global gemittelt zu keiner signifikanten Abweichung vom langjährigen Durchschnittswert.

Auch regional viele Wärmerekorde

Schlüsselt man die "Hotspots" in der Welt auf, so dürfte uns hierzulande nicht verwundern, dass Europa eines der wärmsten Regionen in 2014 war. Deutschland hat ja mit einem Mittel von 10,3 Grad einen deutlichen, neuen Temperaturrekord zu verzeichnen. Insgesamt haben sogar 19 Länder in Europa Wärmerekorde zu vermelden, darunter wurden in der Schweiz, in Österreich, in Frankreich, in Großbritannien, in Dänemark und in Schweden Höchstwerte gemessen. Das Finnische Meteorologische Institut meldet, dass die Mitteltemperatur seit 1849 um mehr als 2 Grad gestiegen ist, also etwa doppelt so schnell wie im globalen Mittel. 

Weitere deutlich zu warme Regionen waren das nördliche Afrika, Ostsibirien bis ins westliche Alaska, im Westen der Vereinigten Staaten, das Landesinnere von Südamerika sowie auch der Westen Brasiliens bis zum Atlantik, und gebietsweise küstennahe Regionen sowohl im Westen wie auch im Osten Australiens. Eine Ausnahme bildeten weite Teile der Vereinigten Staaten und Kanada sowie das zentrale Russland, teils begleitet von neuen Schneerekorden.