2014: wärmstes Jahr!

Dass das Jahr 2014 das wärmste seit Aufzeichnungsbeginn 1881 wird, darf nun als so gut wie gesichert gelten.

Nun, nach Mitte des Monats Dezember, wird absehbar, dass auch dieser Monat deutlich wärmer als im Klimamittel ausfallen dürfte. Damit befinden wir uns 2014 in Deutschland im wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. 

Zum ersten Mal um oder über 10 Grad

Diese sich abzeichnende Entwicklung wurde im Laufe des Jahres schon von manchen Meteorologen als klimatologischer Paukenschlag bezeichnet. Im Durchschnitt der aktuell gültigen Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 liegt die Jahrestemperatur in Deutschland bei 8,2 Grad. Bis zum November lag sie noch bei 11,0 Grad, bis zum 14. Dezember noch bei 10,4 Grad.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sich auch für den Rest des Dezembers die Temperaturen überwiegend oberhalb der Durchschnittswerte bewegen werden. Insbesondere die nun anstehende ungewöhnlich milde Wetterlage am Donnerstag und Freitag räumt dabei die letzten Zweifel aus. Daher dürften wir daher zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881 eine zweistellige Celsius-Temperatur als Jahresmitteltemperatur bekommen. Bisher teilen sich die Jahre 2007 und 2000 den Wärmerekord in Deutschland mit jeweils 9,9 Grad. In der folgenden Aufstellung sehen Sie die bisherigen Monatsmitteltemperaturen sowie deren Abweichungen:

Monatsmitteltemperaturen (Abweichungen):

  • Januar: 2,1 Grad (+2,6 Grad)
  • Februar: 4,3 Grad (+3,9 Grad)
  • März: 6,9 Grad (+3,4 Grad)
  • April: 10,8 Grad (+3,4 Grad)
  • Mai: 12,4 Grad (+0,3 Grad)
  • Juni: 16,1 Grad (+0,7 Grad)
  • Juli: 19,3 Grad (+2,4 Grad)
  • August: 16,0 Grad (-0,5 Grad)
  • September: 14,9 Grad (+1,6 Grad)
  • Oktober: 11,9 Grad (+2,9 Grad)
  • November: 6,5 Grad (+2,5 Grad)
  • Dezember: ???

Jahr (bis 14.12.2014): 10,4 Grad (alter Wärmerekord: 9,9 Grad).

Demnach ist der August der einzige Monat, der etwas zu kalt im Vergleich zum Klimamittel ausfällt. Allerdings findet diese Abweichung im Rahmen natürlicher Schwankungen statt, ebenso sind die positiven Abweichungen der Monate Januar, Mai und Juni. Alle anderen Monate haben eine auch statistisch signifikante positive Temperaturabweichung, dies gilt insbesondere für Februar, März, April, Oktober und November. Dieses Ergebnis ist in dieser Häufung in einem Jahr schon auffällig.

Wieso war es so warm?

Ursache für diese beständig deutlich zu warmen Wetterperioden waren die entsprechenden Großwetterlagen, die sich in diesem Jahr auf der Nordhalbkugel einstellten. Der Nordatlantik war dabei das ganze Jahr über hochaktiv: Immer wieder bildeten sich dort kräftige Tiefdruckgebiete oder zogen vom tropischen Mittelatlantik, teils als ehemalige Hurrikans, heran. In Mitteleuropa bekamen und bekommen wir dabei immer wieder die so genannte Vorderseite dieser Tiefs mit südwestlicher Strömung zu spüren, die die Luft aus den Subtropen, teils sogar aus Nordafrika zu uns führten. Den Tiefdruckeinfluss bekam man auch häufig über dem Mittelmeerraum mit, begleitet von teils katastrophalen Unwettern. 

Natürlich wirft dies die Frage auf, ob wir hier die Folgen des in der Vergangenheit stattgefundenen Klimawandels erleben. Jedoch kann diese einzig aufgrund eines einzelnen Jahres nicht beantwortet werden. Man kann aber mit den Worten von Meteorologen-Kollege Dieter Walch das Jahr 2014 sowie die alten Rekordjahre 2007 und 2000 als "Puzzleteile" betrachten. Folgen in den nächsten Jahren noch weitere, so wird sich aus diesen dann ein Gesamtbild formen, das dann auch eine belastbare Aussage zulässt.