Kleine Novemberzwischenbilanz
Die unwetterträchtige Witterungsperiode in Südeuropa und im südlichen Alpenbereich geht vorläufig zu Ende. Da ist es Zeit für eine kleine Bilanz. Am meisten Regen fiel in den letzten Wochen in einem Gebiet von den südlichen französischen Alpen über die Provence bis nach Oberitalien und südlich des Alpenhauptkamms in der Schweiz und in Österreich. Seit Anfang November waren es oft über 200 l/m2, in manchen Staulagen punktuell aber deutlich mehr. Am meisten dürfte es das Tessin in der Schweiz getroffen haben, seit Beginn des Monats fielen im Ort Robièi 728 l/m2, zum Vergleich, der langjährige Mittelwert beträgt hier 212 l/m2. In Berlin beträgt der durchschnittliche Jahresniederschlag nur knapp 600 l/m2. Auch mit sehr hohen Werten dabei sind Genua/Sestri mit 637,7 l/m2 und Stabio nördlich von Mailand mit ca. 600 l/m2 seit Beginn des Monats. Die Niederschläge verursachen noch immer Hochwasser an einigen Flüssen und auch Seen Oberitaliens wie beispielsweise am Comer See, wo zeitweise Teile der Innenstadt von Como überflutet wurden.
Mit den kräftigen Niederschlägen an den Alpen waren in hohen Lagen auf der Südseite auch mitunter kräftige Schneefälle verbunden. Heute Morgen reichte es auch am Bayerischen Alpenrand mal wieder für einen kleinen vorwinterlichen Gruß mit etwas Schnee teils bis in Lagen auf rund 700 m herab.
In Deutschland waren die Niederschlagsmengen im November bislang deutlich moderater mit Spitzenwerten von rund 80 l/m2 im Schwarzwald, in der Osthälfte fiel sogar vielerorts nur sehr wenig Niederschlag, oft wurden nicht einmal 1 l/m2 erreicht. Der mittlere Monatsniederschlag liegt im Tiefland zwischen Erzgebirge und Ostsee bei 30 bis 50 l/m2. Dafür gab es relativ viel Sonnenschein, mit rund 40 bis 60 Stunden ist das Monatssoll in der Nordhälfte schon fast erfüllt, in der Südhälfte gibt es regional große Unterschiede vor allem wegen der typischen Nebelregionen. Interessant sind auch die bisherigen Temperaturabweichungen. Die erste Monatshälfte war meist 4 bis 5 Grad wärmer als im Durchschnitt. Dieses Niveau werden die Temperaturen bis zum Monatsende wohl nicht halten können. Gerade im Osten stehen einige Tage mit Werten im Normalbereich oder auch mal leicht darunter an.