Das Wetter in Berlin vor 25 Jahren

Wie war eigentlich das Wetter am 09. November 1989? Werfen wir heute einen Blick zurück.

Auch wir wollen uns einreihen in die Gedenkfeierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls und werfen daher heute einen Blick zurück auf das damalige Wetter.

 

Die Wetterlage am 09.11.89

Wie man recht gut im Bild der Berliner Wetterkarte erkennen kann, bestimmten nordatlantische Tiefs den Wetterablauf bzw. die Witterung zur Zeit des Mauerfalls. In der Nacht vom 08. auf den 09. November 1989 überquerte die Kaltfront eines Nordseetiefs mit der entsprechenden Bewölkung und geringen Niederschlägen Deutschland. Das Tiefdrucksystem mit seinen Ausläufern war jedoch nur wetteraktiv, zumeist blieb es bei 6-stündigen Regenmengen zwischen 0.1 und 3.0 Liter pro Quadratmeter.

Schon in den Morgenstunden des 09.11.1989 lag das schwache Regengebiet östlich von Berlin. Auf der Rückseite setzte sich ein wenig kältere Luft durch. Die Bewölkung lockerte zeitweise derart auf, dass die Wetterstationen in Berlin vor allem am Vormittag viel Sonnenschein verzeichnen konnten. Am Mittag folgten von Westen her zwar wieder dichtere Wolkenfelder, diese brachten aber nur vereinzelt geringe Niederschläge, meist blieb es trocken. Die Wolkenfelder gehörten zu einem schwachen Regengebiet, welches mit vielen Wolken den Norden Deutschlands überquerte. Das System zog im Laufe des Nachmittags rasch ostwärts ab. Bereits zum Abend hin zeigte sich der Himmel in großen Teilen Deutschlands wieder gering bewölkt und es blieb trocken. Die Temperatur in Berlin lag tagsüber mit Werten um 10 Grad im Bereich der Normalwerte für die Jahreszeit, fiel im Laufe der Nacht jedoch auf frische 2 bis 0 Grad.

Wie ging es wettertechnisch weiter?

In den nachfolgenden Tagen überquerten etwaige Fronten atlantischer Tiefs allenfalls in abgeschwächter Form den Nordwesten und Norden Deutschlands, erreichten Berlin aber nicht. In der Summe herrschte mit dem Gegenspieler Hoch XANTHOS oftmals freundliches Wetter. Das Hoch etablierte sich über dem südlichen Mitteleuropa und bildete schließlich eine Hochdruckbrücke, die von Frankreich über die Alpen hinweg bis nach Nordwestrussland reichte. So konnte man nach Nebel oder Hochnebel häufig sonniges und in südwestlicher Höhenströmung auch mildes Wetter genießen.