Tornados und extreme Überflutungen
Wie bereits berichtet kommt es im Süden Europas weiterhin zu teils extremen Wettererscheinungen, angefangen von Starkschneefall an den Alpen bis zu extremen Regenmengen weiter südlich. Unter anderem aus Sizilien werden Tornados und Wassermassen auf Rekordniveau gemeldet.
Großräumige Überflutungen
Die Unwettermeldungen vom Mittwoch aus Italien reißen derzeit nicht ab. Von Sturmböen über Starkregen bis hin zu Tornadomeldungen gibt es einiges zu berichten. Regengüsse sorgten vor allem in der Toskana zu extremen Überflutungen, in den Apuanischen Alpen trat der Sturzbach Carrione über die Ufer mit dramatischen Folgen für viele Menschen in der Region, die gerettet werden mussten. Meldungen von Überflutungen gibt es auch aus Teilen Liguriens, der Lombardei sowie Kalabrien.
Tornados auf Sizilien
Auch Sturmböen und Tornados werden von der Apenninhalbinsel gemeldet. Meist handelt es sich dabei um Wasserhosen, allerdings gibt es auch zwei Fälle im Osten Siziliens, die dort für Zerstörungen gesorgt haben. Am stärksten ist dabei der Norden der Stadt Ognina betroffen. Dabei wurden Dächer beschädigt und teils Autos durch den Wirbel angehoben. Ähnliches ereignete sich etwa eine Stunde später in Acireale.
Amateurvideo des Tornados von Ognina
Amateurvideo der Schäden aus Acireale
Schier unglaublich sind die Regenmengen, die dort vermeldet wurden. Der absolute Spitzenwert stammt laut Unwetterdatenbank ESWD aus Linguaglossa - dort sollen am Mittwoch, 5.11.14 von 8 bis 11 Uhr, also in drei Stunden, 274 Liter pro Quadratmeter an Regen gefallen sein!
Wie entstanden die Unwetter?
Ursache für die Unwetterlage ist wie in den letzten Tagen an dieser Stelle beschrieben das Randtief "Qendrosa", das vom Golf von Genua ostwärts über den Norden Italiens zieht. Auf seiner Vorderseite wird dabei sehr warme Wüstenluft über das Mittelmeer geführt, die dort reichlich Feuchtigkeit aufnehmen kann. Durch den recht großen Temperaturunterschied zwischen kühler Luft im Zentrum des Tiefs und eben dieser sehr warmen, aus Algerien und Libyen heranwehenden Luft auf der Vorderseite kann es dabei zu großen Windgeschwindigkeiten kommen (Scirocco).
Über Sizilien zog dabei eine so genannte Superzelle, in der der Aufwind durch die Windunterschiede ins Rotieren geriet, auf diese Weise konnten die Tornados entstehen.