Wochenübersicht KW 45

Die neue Woche gestaltet sich zunächst zweigeteilt: viel Regen im Westen, Sonne im Osten. Und dann?

Die erste vollständige Novemberwoche dieses Jahres wird wohl von uns sehr unterschiedlich empfunden werden, abhängig davon, ob wir im Westen oder Osten Deutschlands unterwegs sind. Dabei starten wir sehr mild, später wird es zumindest etwas kälter. Die Details:

Kampf Hoch gegen Tief

Um zu verstehen, wie es zu dem Kontrast zwischen teils verregnetem Nordwesten und sonnig-warmem Südosten in Deutschland kommt, schauen wir uns die Wetterlage bei MeteoEarth.com einmal genauer an: Hauptakteure unseres Wetters sind ein Sturmtief namens "Pia" bei den Britischen Inseln und ein Hoch, das den Namen "Quinn" trägt. Es verlagert sich zu Wochenbeginn zum Schwarzen Meer.

Ein Tiefausläufer von "Pia" hat am Montag den Nordwesten Deutschlands erreicht. Da an ihm ein kleines Tief (Randtief) entsteht, kommt dieser Ausläufer kaum noch ostwärts voran. Dabei weitet sich die Kaltluft über Westeuropa immer weiter nach Süden aus, und gleichzeitig nehmen die Luftdruckgegensätze zwischen Tief und Hoch weiter zu. Dementsprechend verstärkt sich für uns hier in Deutschland einen zunehmend kräftigen Höhenwind aus Südwest bekommen, der weiterhin für viel zu hohe Temperatur sorgen wird, insbesondere am Alpenrand durch aufkommenden Föhn.

Regen im Westen, Föhnsturm an den Alpen

So startet der Montag zunächst im Westen gebietsweise mit schauerartigem Regen, der insbesondere zwischen dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen immer wieder fällt, dort ist auch die Sonne kaum zu sehen. Ansonsten gibt es in der Nordwesthälfte nur vereinzelt Schauer, und gelegentlich kann sich neben Wolkenfeldern auch die Sonne zeigen. Zum Abend erreichen dann mit einem neuen Tiefausläufer erneut Schauer die Ems und den Niederrhein, die sich zur Nacht hin weiter ostwärts, abermals bis Hessen, ausweiten werden. Ganz anders sieht es dagegen in der Südosthälfte aus.

Die Schauerneigung ist dort äußerst gering, und außerhalb der typischen Nebelgebiete scheint die Sonne für längere Zeit. Das Temperaturniveau liegt dabei zwischen "etwas zu warm" bis "viel zu warm" für die Jahreszeit. Bei länger anhaltendem Regen wie im Saarland werden dabei 11 bis 14 Grad erreicht, ansonsten steigt die Temperatur in der Südosthälfte mit Sonnenschein auf 15 bis stellenweise 20 Grad. Das einzig typisch herbstliche Merkmal ist der Wind, er weht böig und zumindest im Bergland im Tagesverlauf mit einzelnen Sturmböen, am Abend können auch an der Nordsee teils schwere Sturmböen auftreten.

Dieser zweite Tiefausläufer bringt dann ab der Nacht zum Dienstag dem Nordwesten einiges an Regen. Insbesondere in Richtung Saarland und Rheinland-Pfalz können bis Dienstagnachmittag teils ordentliche Regensummen zusammen kommen. Zum gleichen Zeitpunkt lässt der Regen vom Niederrhein bis zur Nordsee wieder nach, dort sind dann auch Auflockerungen möglich, ansonsten ist die Sonne im Nordwesten kaum zu sehen.

In der Südosthälfte geht es mit einem Mix aus anfänglichem Nebel, Wolkenfeldern und Sonne weiter wie am Vortag, mit einer Ausnahme: In den Alpen kommt ab der Nacht Föhnsturm auf, auf den Alpengipfeln bis zu Orkanstärke, aber auch in einzelnen Tälern sind dann Sturmböen durch Föhn möglich. Die Warnungen unserer Unwetterzentrale, zum Beispiel über AlertsPro, sollte man dort also besonders beachten. Die Temperatur steigt im Regen auf 9 bis 14, im Südosten auch bis 17 Grad, in einzelnen Föhntälern kann die Temperatur örtlich auch deutlich darüber liegen.

Ab Mittwoch Wetterberuhigung

Auch am Mittwoch bleibt die Zweiteilung noch erhalten. Der Regen schwächt sich im Westen bei dichten Wolken aber insgesamt etwas ab, gerade am Niederrhein sowie im Emsland kommt es bei nur einzelnen Schauern auch zu etwas Sonnenschein. Dafür greifen die Wolken etwas weiter ostwärts bis in der westliche Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern aus. Am freundlichsten bleibt es in der Lausitz sowie in Südostbayern, allerdings bleibt dort die Föhnlage - wenn auch unter Abschwächung - noch erhalten. Sonst ist der Südwestwind nur noch an der Nordsee spürbar. Insgesamt wird es etwas kühler mit maximal 8 bis 14 Grad, im Südosten sind allerdings mit Sonnenscheinunterstützung noch einmal Höchstwerte bis 18 Grad möglich.

In der Nacht zum Donnerstag erreichen die Tiefausläufer nun auch den Osten Deutschlands, auch dort ist dann etwas Regen oder Nieselregen möglich. Schwerpunkt des Regens bleibt aber zunächst noch der Südwesten. Tagsüber drehen sich dann die Verhältnisse im Vergleich zur ersten Wochenhälfte um; In der Südosthälfte ist es wolkenreich bis trübe mit etwas Regen oder Nieselregen hier und da, während schwacher Hochdruckeinfluss in der Nordwesthälfte für zunehmende Sonnenanteile bei nur vereinzelten Schauern sorgen wird, vielerorts wird es dort auch trocken bleiben. Allerdings werden wir uns noch etwas wärmer anziehen müssen, die Höchstwerte liegen allgemein noch bei rund 7 bis 13 Grad. Wind und auch Föhn sind kein Thema mehr.

Teils freundlich scheint sich dann auch der Freitag zu gestalten, außerhalb von Wolken-, Nebel- oder Hochnebelfeldern scheint gebietsweise für längere Zeit die Sonne, und Regenschauer bleiben Ausnahmeerscheinungen. Die Temperatur steigt dabei gegenüber dem Donnerstag kaum an.

Der Trend für das Wochenende geht dann in Richtung "leicht unbeständig": Leichter Tiefdruckeinfluss zwischen Westeuropa und dem Mittelmeer sorgt wieder für dichtere Wolken und gebietsweise etwas Regen, voraussichtlich vor allem von Samstag auf Sonntag im Osten Deutschlands. An den Temperaturen von rund 9 bis 14 Grad maximal dürfte sich zunächst wenig ändern.