Weltwetter-Übersicht

Mit einem Blick auf winterliche und sommerliche Regionen und das turbulente Wetter rund um das Mittelmeer.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMW) für die globale Temperatur am Dienstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Schauen wir zuerst nach Europa. Wie schon gestern berichtet, verlagert sich im Laufe der Woche ein Tiefdruckkomplex von den Britischen Inseln über West- und Südwesteuropa hinweg in den Mittelmeerraum. Dabei kommen gebietsweise für hohe Niederschlagssummen zusammen. Unwetterartige Starkregenfälle und Gewitter sind zunächst besonders an der spanischen Mittelmeerküste, in Südfrankreich und im Nordwesten Italiens wahrscheinlich, zudem wird es in den südlichen Alpenregionen intensiv regnen. Auch in den anderen Mittelmeerregionen muss im Wochenverlauf mit heftigen Regenfällen und Gewittern gerechnet werden. Mit dem Tief verbunden ist auch ein zum Teil kräftiger auffrischender Wind, der vor allem an den Küsten des Atlantiks und Mittelmeers aber auch in den Bergregionen die Gefahr von Sturmböen mit sich bringt. Auf der Vorderseite des Systems wird weiter sehr milde Luft nordwärts transportiert. Daher wird die Temperatur besonders in einem Streifen von der Adria bis zur Ostsee signifikant überdurchschnittlich ausfallen.

Von Russland her kommt es über das Schwarze Meer bis in den nahen und mittleren Osten zu einem Kaltluftvorstoß. Dabei sind in den nächsten Tagen in den Bergländern des Kaukasus und den sich weiter südlich anschließenden Gebirgen der Osttürkei, Syriens und des Irans stärkere Nachtfröste und Schneefälle möglich. Auch sonst fallen in Asien in der nächsten Woche die eher unterdurchschnittlichen Temperaturen auf, in einigen Regionen liegt auch bereits etwas mehr Schnee als sonst zu dieser Jahreszeit gewöhnlich. Deutlich positive Abweichungen treten nur in Teilen Indiens auf, hier steigt die Temperatur bis auf Werte um 35°C.

Ausläufer des kräftigen Tiefdrucksystems werden in den nächsten Tagen sogar den Norden Afrikas erreichen und besonders in Marokko, Algerien und Tunesien einen Temperaturrückgang mit viel Wind und Regenfällen verursachen. Libyen befindet sich zwar eher auf der warmen Vorderseite des Tiefs, allerdings sind hier durch den kräftigen Wind starke Sandstürme zu erwarten, deren Auswirkungen bis weit auf das Mittelmeer hinaus in Form von hohen Staubkonzentrationen spürbar sein werden.

Der nahe Sommer macht sich in weiten Teilen Australiens bereits mit großer Hitze bemerkbar. Temperaturen von 30 bis 40°C sind hier in den nächsten Tagen keine Seltenheit. In den USA ist meistens typisches Herbstwetter anzutreffen, wer hier noch den Sommer sucht, wird jedoch noch in Kalifornien fündig, in Los Angeles werden ab Mittwoch beispielsweise Höchstwerte um 27°C erwartet.