Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Abbildungen zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur, Windböen und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.
- Europa
In weiten Teilen Europas kann sich in der neuen Woche eine Brücke zwischen dem kräftigen Bodenhoch über Westrussland und dem Hochdruckgebiet über Südwesteuropa bilden, wodurch sich auch hierzulande ruhiges, zu Nebel und Hochnebel neigendes sowie recht mildes Herbstwetter einstellt. Diese Hochdruckbrücke wird im Norden durch ein ausgedehntes Tiefdrucksystem flankiert, in dem kleinräumige Tiefdruckgebiete zunächst speziell in Schottland und Norwegen für stürmischen Wind sorgen. Diese "Südwestdüse" führt ungewöhnlich milde Luft nach Skandinavien, wodurch der EF-Index deutlich positive Temperaturanomalien in diesem Bereich anzeigt.
Südlich der Hochdruckbrücke liegt dagegen noch der ehemalige Hurrikan "ex-Gonzalo", der am Freitag und Samstag mit heftigen Regenfällen und Sturmböen über Griechenland tobte und vielerorts schwere Schäden hinterließ. Wassermassen haben dabei auf den Straßen etliche Fahrzeuge ineinander geschoben, auch die Hauptstadt Athen blieb nicht verschont. Mittlerweile ist das Zentrum des Tiefs über die Türkei gezogen, wodurch im Bereich der Ägäis sowie in den beliebten Urlaubsorten an der Türkischen Riviera zunächst weiterhin Unwettergefahr durch sintflutartige Regenfälle und kräftigen Windböen besteht. Im Verlauf der Woche wird sich das Tief dann abschwächen und das Wetter schließlich beruhigen. Durch Nordostwind wird aber verhältnismäßig kühle Luft über das Schwarze Meer bis zum Balkan und in die Türkei gelenkt.
- Asien/Arabisches Meer
In den EFI-Karten ist sowohl bei den Windböen als auch bei dem Niederschlag ein Gebiet stark positiver Anomalien über dem Arabischen Meer zu erkennen. Dabei handelt es sich um einen tropischen Zyklon, der mit Windgeschwindigkeiten über 130 km/h nach Nordwesten zieht und voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch Küstengebiete von Oman und dem östlichen Yemen erreichen könnte. Damit verbunden wären heftige Orkanböen, kräftige Regenfälle sowie hohe Flutwellen.
Mit MeteoEarth.com lassen sich alle aktuellen tropischen Stürme sehr schön veranschaulichen sowie die voraussichtlich Zugbahn simulieren.
- Nordamerika
Bleiben wir beim Thema Sturm und schauen nach Nordamerika, wo der Hurrikan "Ana" mittlerweile nördlich der Inselgruppe Hawaii liegt und mit einer nordöstlichen Zugrichtung Kurs auf die Küste Kanadas nimmt. Dort wird er voraussichtlich am Dienstag abgeschwächt die Küstenregion um Vancouver erreichen. Zwar drohen dabei keine Windböen der Hurrikanstärke, dennoch wird mit dem Tiefdrucksystem sehr energiereiche Luft über den östlichen Pazifik gelenkt, wodurch im Süden Kanadas markantes Wetter bezüglich Niederschlag und Wind auftreten kann, welches auch die US-Bundesstaaten Washington und Oregon beeinflussen würde.
- Australien
Die Südhalbkugel steuert mit großen Schritten dem Sommer entgegen. Die Bevölkerung an der Ostküste Australiens bekommt derzeit schon mal einen ersten Vorgeschmack. So steigt das Quecksilber in der Metropole Brisbane zu Beginn der neuen Woche auf weit über 30 Grad. Doch auch Sydney kratzt schon an der 30-Grad-Marke. Im EF-Index zeichnet sich der Einschub tropischer Luftmassen durch die dunkelrote Färbung ab, die speziell auf der Osthälfte Australiens zu finden ist.