Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 2 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.
Europa
In großen Teilen Europas beginnt die neue Woche mit Temperaturen über dem Normalwert. Warme Luft aus subtropischen Bereichen ist jüngst über Spanien, Frankreich und Mitteleuropa hinweg bis nach Südskandinavien vorgedrungen. Doch schon in der ersten Wochenhälfte wird diese ungewöhnlich warme Luft wieder nach Südeuropa zurückgedrängt, denn vom Atlantik her gelangt kühlere Meeresluft heran. Zwangsläufig stellt sich in vielen Ländern ein deutlicher Wetterumschwung ein. Zum einen geht die Temperatur zurück und zum anderen kommen Niederschläge auf. Auch Wind kann je nach Tag und Region zu einem Thema werden. Zum Dienstag gerät beispielsweise Großbritannien in den Starkwindbereich, nachfolgend kann es an der Nordsee und teils auch in Deutschland Sturm geben. In der zweiten Wochenhälfte kommt die höhenkalte Luft bis nach Südosteuropa voran. Dort besteht zeitweise und regional Unwettergefahr, vor allem durch schwere Gewitter.
Wo liegt derzeit die Kaltluft bereit?
Der Winter steckt zwar noch in der sprichwörtlichen Vorbereitungsphase, dennoch wird in einigen Regionen auf der Nordhemisphäre bereits ordentlich Kaltluft produziert. Nicht nur rund um Grönland, sondern auch im Nordwesten Russlands und in Sibirien. So sollte sich beispielsweise die russische Metropole Moskau in der zweiten Wochenhälfte auf leichten Dauerfrost einstellen. Unabhängig von den beiden erwähnten Regionen hat sich ein isolierter Kaltluftkörper über Nepal „eingenistet“. Dort gab es vor kurzem einen langandauernden und ergiebigen Schneesturm, welcher selbst die kältegewohnten Einwohner überraschte. Der ungewohnt frühe Kaltluftvorstoß wird wohl auch in der neuen Woche andauern und somit viele Himalaya-Expeditionen zum Erliegen bringen.
Ex-Hurrikan „Gonzalo“
Der Sturm hat in den letzten 24 Stunden an Kraft verloren und lag mit seinem Zentrum am heutigen Sonntagmorgen südlich von Neufundland über dem Nordwestatlantik. Noch kommt der Wirbel mit Windgeschwindigkeiten von 80 bis 120 km/h daher, dennoch liegt der Fokus etwaiger Unwetterkriterien heute eher auf dem Niederschlag. Am Montag zieht das Tief rasch ostwärts weiter, es soll in der Nacht zum Dienstag mit seinem Hauptwindfeld Schottland und das restliche Großbritannien erreichen.
Hurrikan „Ana“
Der Wirbel brachte bereits am gestrigen Samstag Teilen der Inselgruppe Hawaii kräftige Niederschläge und Windspitzen über 130 km/h. Heute liegt der Hurrikan der Kategorie 1 mit seinem Zentrum südlich der Insel Kaua?i. Am Montag soll das Tief auf seiner westlichen Zugbahn an Stärke verlieren und auch der Einfluss auf die bekannte Inselgruppe wird rasch nachlassen.
Mexiko, Karibik, Florida
Der Tropensturm „Trudy“ ging am Freitag in Mexiko an Land sorgte in einigen Regionen für Überschwemmungen und Sturmschäden. Das Tief hat auch in nächster Zeit viel Feuchtigkeit im Gepäck und soll sich in den kommenden 48 Stunden nur langsam in Richtung südlicher Golf von Mexiko verlagern. Im späteren Wochenverlauf könnten Kuba und auch Teile Floridas von heftigen Regenfällen und Sturm heimgesucht werden. Die genaue Entwicklung ist jedoch noch nicht sicher.