Tropische Stürme vor Indien und Japan
„Vongfong“ hat als Super-Taifun bereits im Laufe dieser Woche für Schlagzeilen gesorgt, der Sturm erreichte die Kategorie 5 mit extremen Spitzenwindgeschwindigkeiten um 290 km/h. Wahrscheinlich wird er damit als zweitstärkster Taifun seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte eingehen (der stärkste war „Haiyan“ im November 2013). Dabei lag der Kern des Taifuns allerdings noch etwa 1000 Kilometer südlich von Japan über dem Pazifik. Nun hat sich das System zwar auf die Kategorie 3 abgeschwächt, liegt derzeit aber unmittelbar vor der japanischen Inselgruppe Okinawa. Nur wenige Tage nach dem letzten Taifun „Phanfone“ muss sich vor allem der Süden Japans und dessen Ostküste nun erneut auf heftigen Sturm mit Windgeschwindigkeiten um 150 km/h und ergiebige Regenfälle einstellen. Erdrutsche und Überflutungen können die Folge sein. An den Küsten sind Flutwellen möglich. Nach den derzeitigen Prognosen (auch gut mit Meteoearth zu verfolgen) wird die Stadt Kagoshima im Süden Japans in der Nacht zum Montag Ortszeit erreicht (Sonntagabend MESZ).
Bereits in den nächsten Stunden werden die Ausläufer des Zyklons „Hudhud“ auf die Ostküste Indiens treffen. Die Auswirkungen dieses tropischen Sturm könnten anfangs sogar noch etwas heftiger ausfallen als in Japan. Über dem Golf von Bengalen sammelt das Tief derzeit noch Kraft, wird sich auf Kategorie 3 verstärken. Somit sind anfangs Windgeschwindigkeiten über 200 km/h möglich. Nach den derzeitigen Modellrechnungen liegt die wahrscheinlich am meisten betroffene Region rund um die Stadt Vishkahapatnam. Regenmengen von 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter werden gebietsweise prognostiziert. Das Windfeld des tropischen Sturm wird sich ohne die Energiequelle des warmen Meerwassers über dem indischen Festland rasch abschwächen. Vor allem mit ausgiebigen Regenfällen muss aber in den kommenden Tagen im Nordosten Indiens weiterhin gerechnet werden.