Bedroht Taifun 'Phanfone' Japan?

Der Wirbelsturm 'Phanfone' könnte zum Wochenende Japan bedrohen. Wie sicher ist das?

Es ist Wirbelsturmsaison. Das gilt nicht nur für Hurrikans auf dem Atlantik und Ostpazifik, sondern auch für die Wirbelstürme auf dem Nordwestpazifik, die dort Taifune genannt werden. Das gilt auch für Taifun 'Phanfone', der nach jetzigen Berechnungen auf Japan zuziehen soll. Heftige Regengüsse, Sturm und hohe Wellen wären die Folge. Dich gibt es noch Unsicherheiten:

'Phanfone': Bis zu 260 km/h möglich

Der jetzige Taifun 'Phanfone' entstand aus einem Gewittersystem über den tropisch-warmen Gewässern. Diese formierten sich um ein Drehzentrum, wobei 'Phanfone' am Montag, dem 29. September 2014 getauft wurde, als er sich mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 64 km/h zu einem Tropischen Sturm verstärkte.

Seine aktuelle Position und Stärke kann jeder bei MeteoEarth.com mit dem StormTracker interaktiv verfolgen, am Mittwochmorgen unserer Zeit tobte er über dem Pazifik, knapp 1.000 km süd-südöstlich von der japanischen Vulkaninsel Iwojima als Taifun äquivalent der Kategorie 1 (von 5) mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 117 und Windspitzen von 144 km/h, also schwere Orkanböen (siehe Abb. 1 und 2).

Er wird sich in den kommenden Stunden und Tagen weiter verstärken und laut Aussage der Taifunexperten des Joint Typhoon Warning Centers am Samstagmittag unserer Zeit seinen Höhepunkt erreichen, mit Windspitzen nahe 260 km/h wäre er dann ein Supertaifun (äquivalent Kategorie 4 von 5 auf der Saffir-Simpson Skala, siehe Abb. 3). Dies würde allerdings noch auf dem offenen Meer stattfinden. Die aktuellen Prognosen können mit dem StormTracker innerhalb unserer MeteoEarth App immer nachvollzogen werden.

Bedroht 'Phanfone' Japan?

Doch viel mehr blicken insbesondere Japaner auf die weitere Entwicklung des Taifuns. Denn die Experten des JTWC berechnen einen wahrscheinlichen weiteren Zugweg des Wirbelsturms um ein Hoch herum, das weiter nordöstlich liegt (Abb. 4), betonen aber gleichzeitig die noch hohe Unsicherheit bezüglich dieser Vorhersage. Am wahrscheinlichsten ist aus jetziger Sicht das Eindrehen des Systems nach Norden und dann Nordosten, so wie es auch der StormTracker zeigt. Dann würde 'Phanfone' parallel zur Südostküste Japans ziehen und unter anderem auch die Hauptinsel inklusive Tokio mit Sturmböen, sehr starkem Regen und die Küsten mit einer Sturmflut bedrohen können. Bis dahin könnte der Taifun dann am Sonntag unserer Zeit vor der japanischen Küste immer noch Spitzenböen über 200 km/h bringen (Abb. 5).

Anhand der Isobaren, also der Linien gleichen Luftdrucks, ist in der MeteoEarth App aber auch die Lösung des europäischen Vorhersagemodells ECMWF zu sehen (Abb. 4). Danach dreht der Taifun nicht ein, sondern zieht weiter nordwestlich in Richtung Ostchinesisches Meer (blaue Isobaren). Dann wären insbesondere die Ry?ky?-Inseln der südlichsten japanischen Präfektur Okinawa betroffen. Es dürfte spannend sein, die weitere Entwicklung in den kommenden Stunden und Tagen zu verfolgen.

Zum StormTracker bei MeteoEarth.com