Weltwetter-Überblick

Heute mit Wintereinbruch in Lappland, Wirbelsturm Fung-Wong vor Taiwan und Septemberhitze in Australien.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. 

Europa - Früher Wintereinbruch in Lappland

Das schöne Spätsommerwetter bei uns in Mitteleuropa ist nun vorerst beendet und der Herbst hält Einzug mit Pauken und Trompeten. Der Tiefdruckkomplex FLORA-GUDRUN drängt die warme Subtropikluft nach Südeuropa ab und macht so Platz für kühle Meeresluft vom Polarmeer (Abb. 2). So fühlt sich die kommende Woche nicht nur herbstlich kühl an, sondern wird zeitweise auch sehr wechselhaft und windig sein. Selbst die wettererprobten Nordskandinavier staunen nicht schlecht, über den doch recht frühen Wintereinbruch bei ihnen vor der Haustür (Abb. 3). Für die nächsten Tage werden negative Temperaturabweichungen von 3 bis 5K unter den Normalwerten erwartet (Abb. 4).

Australien - Down Under mit Septemberhitze

Während wir uns auf der Nordhalbkugel gen Winter zuwenden, startet in Australien der Sommer schon richtig durch. In den nördlichen Landesteilen sind aufgrund der geografischen Lage zum Äquator 30 Grad und mehr keine Seltenheit, aber am gestrigen Samstag wurden in Perth (südwestliches Australien) 34 Grad gemessen (Abb. 5). Dort herrscht derzeit Frühling und so hohe Temperaturen sind selten, es ist auch der heißeste Tag seit April und ebenso der heißeste Tag im September seit Aufzeichnungsbeginn. Zwar werden dort für heute und die nächsten Tage kräftige Schauer und Gewitter erwartet, damit gehen auch die Temperaturen etwas zurück, dennoch zeigt der EF-Index weiterhin positive Temperaturabweichungen (Abb. 1).

Südostasien - Wirbelsturm Fung Wong (Mario) vor Taiwan

Während auf dem Atlantik derzeit keine tropischen Stürme unterwegs sind, wütet auf dem Pazifik der Wirbelsturm Fung-Wong (Abb. 6). Der Tropensturm hatte sich am 13. September vor dem Inselstaat der Philippinen gebildet (ist dort unter dem Namen Mario bekannt) und zog am Donnerstag/Freitag an der Ostküste entlang über die Hauptinsel Luzon in Richtung Nordwesten. Dabei kam es zu heftigen Regenfällen und Überschwemmungen, innerhalb von 24-Stunden wurden in Vigan City 326 L/qm registriert (Abb. 7), aber auch in der Hauptstadt Manila kam es zu heftigen Überflutungen. Am heutigen Sonntag Vormittag hat der Taifun die Südküste Taiwans erreicht, die aktuellen Windgeschwindigkeiten liegen bei 130 bis 180 km/h. Die Hauptstadt Taipeh wird dann wohl in der Nacht zum Montag (Ortszeit) überquert und im Laufe des Montags bzw. in der Nacht zum Dienstag wird beim nördlichen Kurs auch Shanghai erreicht.