4 Zeichen für Spätsommer

Vier Zeichen, an denen Sie erkennen können, dass auch bei über 25 Grad der Herbst nicht mehr weit ist:

Der Spätsommer macht sich dieser Tage in Deutschland noch einmal breit. Und auch, wenn es sich vielerorts an den Nachmittagen wie im August anfühlt, so bemerken wir doch, dass sich der Herbst anschleicht. Wir haben die deutlichsten vier Anzeichen einmal aufgelistet:

1. Die Sonne

Tageslänge

Das, was wohl jeder von uns als erstes von der vorgerückten Jahreszeit mitbekommt, ist die kürzere Sonnenscheindauer: Auf dem Weg zur Arbeit ist es jetzt teils noch dunkel, und am Abend ebenso. Kein Wunder, sind wir doch nicht mehr weit von der Tag-und-Nacht-Gleiche zum astronomischen Herbstanfang am 23. September entfernt. In Abb. 2 sehen wir, dass wir nun auch ohne Vorhandensein von Bewölkung keine 13 Stunden mehr in Deutschland erreichen, sondern 12 Stunden und 32 Minuten im Süden bis 12 Stunden und 41 Minuten im Norden. Doch bei genauerem Hinsehen sieht man noch mehr:

Im Sommer ist der Unterschied der Tageslängen zwischen Süden und Norden wesentlich größer, zum Sommeranfang ist es auf Rügen etwa eine Stunde und 20 Minuten länger hell als in Konstanz! Das hat einfach mit der Neigung der Erdachse zu tun, die sich zum Frühlings- und Herbstbeginn gegenüber der Sonne so aufrichtet, dass diese dann mittags über dem Äquator steht. Dementsprechend ist auch die Region zwischen Nacht und Tag auf der Erde zum Herbstanfang parallel zu den Längengraden (Abb. 3), und überall auf der Welt dauern Nacht und Tag dann jeweils etwa 12 Stunden.

Sonnenstand

Der nächste Punkt ist der Sonnenstand selbst. Mittlerweile schafft es die Sonne zur Mittagszeit nur noch bis etwa 40° über den Horizont. Das bedeutet, dass unsere Schatten nun durchweg länger sind als wir selbst (ein 1,70 m großer Mensch hat heute zum Beispiel selbst in Berlin zum höchsten Sonnenstand noch eine Schattenlänge von 2,02 m). Damit steht die Sonne derzeit so hoch wie im März. Das bedeutet, dass die meisten von uns nun selbst bei längerem Aufenthalt im Freien keinen Sonnenbrand mehr bekommen. Allenfalls der sehr empfindliche, helle Hauttyp sollte sich noch schützen. Außerdem wird nun die Temperaturkurve allmählich "spitzer". Bei einer Höchsttemperatur von 25 Grad ist es daher im Juli bei sonnigem Wetter länger warm als bei maximal 25 Grad Ende September (Abb. 4).

Die sommerliche Wärme, die wir derzeit dennoch erleben, ist dabei zu immer größeren Anteilen der Luft geschuldet, die uns aus südlichen Regionen rund um das vom Sommer noch aufgewärmte Mittelmeer erreicht.

2. Nebel

Mit der zunehmenden Nachtlänge und der schwächeren Sonneneinstrahlung hängt es damit nun auch zusammen, dass der typische Nebel wieder zäher und länger anhaltend sein kann. So erleben wir es zurzeit innerhalb der feuchten Luft in der Mitte und der Südwesthälfte Deutschlands.

Der Nebel kann, insbesondere in Flusstälern und Beckenlagen, nun zum Teil den ganzen Vormittag eintrüben. Am gestrigen Montag zum Beispiel lösten sich die letzten Nebelfelder im Flachland erst um die Mittagsstunden auf (Abb. 5, siehe Cochstedt in Sachsen-Anhalt). Die Berechnung der Nebelauflösung ist sehr kompliziert und macht daher auch die Prognose der Höchsttemperatur zu einer echten Herausforderung für den Meteorologen im Winterhalbjahr.

3. Blattverfärbung

Das nächste, deutlich sichtbare Zeichen in der Natur ist dann das immer häufiger zu sehende Gelb und Braun in den Bäumen. Mittlerweile ist an einzelnen Standorten bereits die Rotbuche verfärbt, knapp eine Woche früher als im langjährigen Mittel. Damit hat in der Natur schon hier und da der "Vollherbst" begonnen, so die phänologische Definition. Das frühe Verfärben der Bäume hat insbesondere mit dem warmen März und der damit früh begonnenen Vegetationsperiode zu tun.

4. Pollenflug

Zuletzt werden auch die entsprechenden Allergiker bemerken, dass der Sommer bereits weit fortgeschritten ist. Wer allergisch auf Beifuß- und Ambrosiapollen reagiert, wird dies zumindest im Moment vereinzelt im Westen Deutschlands bemerken. Aktuelle Informationen über den Pollenflug finden Sie in unserer Pollenvorhersage.