Wetter-Zweiteilung kommt

Ein Höhentief sorgt für eine Wetter-Zweiteilung. Wer ist wettertechnisch der Gewinner?

Das Wetter dieser Woche steht ganz im Zeichen eines Höhentiefs. Dieser von der allgemeinen Strömung mehr oder weniger abgekapselte Bereich höhenkalter Luft bewegt sich in den kommenden Tagen nur langsam von der Ostsee nach Süddeutschland weiter. Von der Wetterwirksamkeit her ist das Tief vor allem für die gesamte Südosthälfte interessant.

Zum einen sind ab Donnerstag in der Südosthälfte gebietsweise kräftigere, mitunter auch langandauernde Niederschläge denkbar und zum anderen werden regional deutlich kühlere Werte erwartet als zuletzt. Auch die Sonne gönnt sich besonders zum Freitag und Samstag, teils auch noch am Sonntag im Südosten eine längere Auszeit. Bis zum Wochenende verlagert sich das Tief nämlich nur langsam in Richtung Alpen und nachfolgend weiter in den Adria-Raum.

Obwohl sich die Modelle recht einig sind, was die Verlagerung des Systems betrifft, gibt es Unterschiede im Detail. Vor allem die Prognose möglicher Niederschlagsmengen und etwaiger Regenschwerpunkte bleibt in den nächsten Tagen spannend und gleichermaßen herausfordernd. Verhältnismäßig einfach gestaltet sich die Vorhersage des Wetters für die Nordseeregion, da dieser Bereich ab morgen nicht mehr von dem angesprochenen Tiefdrucksystem erfasst werden soll. Vielmehr profitieren der Nordwesten und äußerste Westen Deutschlands in den kommenden Tagen von der Nähe zu einem umfangreichen Hochdruckgebiet, welches von den Britischen Inseln über Skandinavien hinweg bis in den Westen Russlands reicht.

Das Osterei?

Das anfangs erwähnte Höhentief ähnelt auf den Wetterkarten einem „Ei“. Ferner könnte man auch die bisherige sowie die prognostizierte Zugbahn als „Eiertanz“ beschreiben. Es „schlängelte“ sich mal ostwärts, mal westwärts und mal nach Süden. Mit den angesprochenen Wetterkarten meinen wir explizit Karten auf einer Druckfläche von 500 hPa – also in mehr als fünf Kilometern Höhe - und dort werden letztendlich die Weichen für das Wetter am Boden gestellt. Anders ausgedrückt: Die Entwicklung eines Bodentiefs wird gesteuert von der Entwicklung in den höheren Atmosphärenschichten.

Für die nächsten 24 Stunden können die Modelle den möglichen Wetterzustand recht gut erfassen. Doch je weiter wir in die Zukunft blicken, desto größer werden die Unterschiede in den einzelnen wetterrelevanten Parametern wie Niederschlag und Temperatur. Dementsprechend uneinheitlich zeigt sich auch die Niederschlagsverteilung in den einzelnen Modellen für die nächsten Tage.

Auffällig ist der erwartete Temperaturunterschied am Freitag, siehe Abb. 2. Für die kommenden Tage kann es demnach nicht schaden, sich auf eine Nordwest-Südost Wetter-Zweiteilung einzustellen. Kurzentschlossene Reisewillige oder Sonnenhungrige kommen in der zweiten Wochenhälfte vor allem an den Küsten auf ihre Kosten.