Wochenausblick KW 37

Der Wochentrend für Deutschland: Wo wird's am freundlichsten, wo am nassesten?

Warm und unbeständig mit einigen, lokal eng begrenzten Regengüssen ging die letzte Woche zu Ende. Welches Wetter erwartet uns nun in dieser? So viel vorweg: Der Norden und der Westen haben eindeutig die Nase vorn.

Warme Luft verabschiedet sich nach Süden

Die neue Woche beginnt dabei am Montag mit viel Feuchtigkeit in der Luft. Diese ist zum einen in Form von einzelnen Schauern zu spüren, die anfangs vor allem im Osten des Landes niedergehen. Zum anderen aber auch - herbsttypisch - mit einigen, teils dichten Nebelgebieten in Deutschland. Dabei hält sich die wärmste Luft vor allem noch im Osten und Süden Deutschlands, wobei dort noch Ausläufer des Tiefs "Bigi" befinden, der sich kaum noch weiterbewegt. Zweites wichtiges Wetterelement, das auch für die kommenden Tage noch von Bedeutung sein wird, ist ein Höhentief, ein Bereich mit höhenkalter Luft, das sich von der nördlichen Nordsee allmählich auf Dänemark zubewegt. Es ist auch gut anhand der Windströmung bei Meteoearth.com zu sehen (Abb. 2).

Dementsprechend geht es in der Südhälfte des Landes am Montag eher sommerlich-unbeständig zu: Zum Teil setzt sich zunächst in Baden-Württemberg und Bayern häufig die Sonne durch. Am Nachmittag muss dann allerdings bei Höchsttemperaturen von meist 22 bis 27 Grad mit einigen Schauern und Gewittern gerechnet werden, speziell zwischen dem südlichen Baden-Württemberg, einigen Regionen Bayerns sowie in Richtung Vogtland und Westerzgebirge, die stellenweise auch unwetterartig ausfallen können (man beachte die Warnungen der Unwetterzentrale).

Auch im Norden setzt sich nach Nebelauflösung die Sonne gut durch, in frischerer Luft werden allerdings nur Höchstwerte von 17 bis 22 Grad erreicht. Dabei kommt es im Tagesverlauf von der Nordsee her zu einzelnen Schauern. Der Wind ist nur in Küstennähe ein Thema, dort weht er teils frisch aus westlicher Richtung.

Am Dienstag kräftigt sich von Westen her dann das Hoch "Helmut", das mit seinem Zentrum über Großbritannien liegt. Dementsprechend kommt vor allem in Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Sonne noch etwas häufiger hervor als am Montag. Auch die Schauer und Gewitter zwischen Schwarzwald, Donau und weiter südlich treten seltener auf. Ebenso kann es im Norden weiterhin zu einzelnen Schauern kommen, wobei vor allem an der Ostsee auch stürmische Böen auftreten. Der Rest Deutschlands sieht einem Dienstag bei einem meist trockenen Sonne-Wolken-Mix entgegen. Die Temperaturen gehen insgesamt etwas zurück, die 25 Grad Marke wird allenfalls noch am Oberrhein erreicht, ansonsten liegen die Höchstwerte zwischen 17 Grad an den Küsten und 23 Grad nach Süden hin.

Wochenmitte im Nordosten nasser

Das dominierende Element am Mittwoch ist dann erneut das besagte Höhentief, das dann zunächst in Richtung Ostsee ziehen wird (Abb. 3) und in Folge dann zum Wochenende hin über die Alpen südwärts wandert. Am Mittwoch selbst wird man dies vor allem im nördlichen NRW, weiten Teilen Niedersachsens, Thüringens, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Brandenburgs durch dichte Bewölkung bemerken. Vor allem nordöstlich der Elbe kommt es zudem vermehrt zu Schauern, die zum Teil in Richtung Oder auch vermehrt und kräftig niedergehen können.

Im Westen und Süden ist es dagegen meist trocken, dort ändert sich am Wetter gegenüber dem Dienstag nur wenig. Die Temperaturen liegen nun deutschlandweit bei maximal 17 bis 22 Grad im Flachland.

In Richtung Wochenende: Nasser Osten, im Westen freundlicher

Der weitere Wetterablauf ist vor allem dann von der weiteren Verlagerung des Tiefs geprägt. Auf dem Weg nach Süden nimmt es dabei auch den Schwerpunkt der meisten Schauer und Gewitter mit, diese finden sich am Donnerstag vor allem im Mittelgebirgsraum und später in Richtung Bayern, auch ansonsten sind vereinzelt Schauer möglich. Nur im Westen ist es bei einigen heiteren Abschnitten in der Nähe zu Hoch "Helmut" meist trocken.

Interessant ist auch die weitere Entwicklung, da sie sehr an die Wetterlage im Juli erinnert: auf dem Weg nach Süden schließt sich über Nordeuropa eine Hochdruckbrücke (Abb. 4). Am Freitag befindet sich das Tief dann voraussichtlich im Bereich Ostösterreich - Tschechien - Ungarn. Dabei leitet es feuchte und warme Luft von Osten her um sein Zentrum herum gegen Erzgebirge und Ostalpen (Abb. 5). Die Folge sind dichte Bewölkung und teils kräftige, schauerartige Regenfälle im Osten Deutschlands mit Schwerpunkt in Sachsen und dem östlichen Bayern. In Richtung Wochenende sollten diese zumindest in Richtung Brandenburg und vor allem Vorpommern nachlassen und auch der Sonne zeitweise Platz machen.

Auch im Norden und Westen sind einzelne Schauer möglich, allerdings eher die Ausnahme. Das Besondere dabei ist die Temperaturverteilung: Durch die "herumgeholte" Warmluft nördlich des Tiefs (Abb. 5) steigt die Temperatur am Wochenende vor allem in der Norddeutschen Tiefebene sowie am Rhein an den Nachmittagen wieder deutlicher über 20 Grad, während es sonst deutlich unbeständiger und vor allem in Bayern oft nass und kühl bleiben dürfte. Inwiefern Stark- und Dauerregenwarnungen notwendig werden sollten, bleibt dabei abzuwarten. Wettergewinner am kommenden Wochenende ist also wie im Juli wieder der Norden Deutschlands.