Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.
Hurrikan Norbert
Norbert zieht schon seit ein paar Tagen parallel vor der Küste der mexikanischen Halbinsel Baja nordwärts. Am gestrigen Samstag erreichte der Wirbel sogar vorübergehend und gleichermaßen überraschend die Kategorie 3 mit maximalen Windgeschwindigkeiten um 190 km/h. Zudem löste er über großen Teilen Mexikos heftige Gewitter aus. Am heutigen Sonntag wird der Hurrikan wieder in der Kategorie 1 gelistet (119 bis 153 km/h). Das markante Tiefdrucksystem hat sich dank „etwas“ kühlerer Meeresoberflächentemperatur und trockenerer Luft in den letzten 24 Stunden abgeschwächt.
In den nächsten Tagen kommt der Sturmwirbel weiter nordost- bzw. ostwärts voran. Zum Dienstag soll Norbert schließlich als tropisches Tief im Norden des mexikanischen Bundesstaats Baja California an Land gehen. Dabei gelangt auch der Südwesten der USA in den Einflussbereich des Tiefs, regional sind Unwetter möglich. Allgemein sind in dem Bereich des Wirbels mit seinen wetteraktiven Frontensystemen kräftigere Niederschläge zu erwarten, die Gefahr durch Überflutungen bzw. Überschwemmungen besteht durchaus. Übrigens gab es in diesem Jahr über dem Ostpazifik bereits sieben schwere Hurrikane. Eine ähnlich hohe Aktivität konnte zuletzt im Jahre 1992 verzeichnet werden.
Nordamerika
In der neuen Woche deutet sich je nach Tag und Region markantes Wetter an. Zur Wochenmitte hin könnten vor allem die Bundesstaaten Nebraska, Iowa, Wisconsin sowie Illinois in den Bereich unwetterartgier Niederschläge geraten. Lokal begrenzt mit 6-stündigen Regenmengen von 50 bis über 100 Litern pro Quadratmeter. In der zweiten Wochenhälfte verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt wahrscheinlich mehr in den Nordosten bzw. Osten. Auch der südöstliche und östliche Teil Kanadas gelangt zum Donnerstag und Freitag in den Bereich etwaiger Starkniederschläge. Zum nächsten Samstag soll sich das Wetter in Nordamerika vielerorts deutlich beruhigen.
Asiatischer Raum
Der Tropensturm Fengshen zieht derzeit entlang der Süd- bzw. Ostküste Japans über dem offenen Meer nordostwärts und kann dabei bis einschließlich Dienstag vor allem den küstennahen Gebieten zeitweise kräftigere Niederschläge sowie erhöhten Wellengang bringen. Ansonsten herrscht im gesamten südostasiatischen sowie teils im ostasiatischen Raum weiterhin Monsun- bzw. Regenzeit. Regional sind 24-stündige Niederschlagsmengen von 50 bis 200 Liter pro Quadratmeter keine Seltenheit.
Indischer Subkontinent
Erst jüngst sorgten heftige Überschwemmungen in der umstrittenen Kaschmir-Region für Nachrichten. Einzelne Landteile im Nordwesten Indiens und im Nordosten Pakistans meldeten mitunter über 5 Tage hinweg Starkregen. Die heftigen Niederschläge sorgten zwangsläufig und besonders in den Gebirgsregionen mit ihren Tälern für massive Überflutungen, Bergrutsche sowie Schlammlawinen. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben. In den indischen Bundesstaaten Jammu und Kaschmir warteten auch heute noch Tausende auf Hilfe. Da schier endlose Wassermassen Zufahrtswege und Bücken zerstörten, sind komplette Landstriche derzeit nur per Hubschrauber erreichbar. Indien und auch Pakistan haben das Militär mit der Notversorgung beauftragt.
Eine signifikante Entspannung ist zunächst noch nicht in Sicht, denn es sind weiterhin Niederschläge in der Region angedeutet. Zwar werden aktuell keine extremen Niederschlagsmengen erwartet, allerdings hat die nasse Vorwitterung viele Böden gesättigt, selbige können kaum mehr Wasser aufnehmen. Auch in anderen Regionen Indiens können in der neuen Woche heftige Monsun-Regengüsse zu Überschwemmungen führen mit Schwerpunkt in den mittleren und nordöstlichen Breiten des Subkontinents.
Europa
Ein Höhentief zieht in den kommenden Tagen von der Nordsee und Südskandinavien her weiter in das südliche Mitteleuropa. Dabei sind zum Mittwoch im Alpenraum kräftigere Niederschläge denkbar. Nachfolgend, am Donnerstag, dann auch im Norden Italiens. Allgemein könnten Teile Italiens, der Adria-Raum sowie die Balkanhalbinsel im Laufe der neuen Woche zumindest regional und zeitweise in den Bereich unwetterartiger Schauer und schwere Gewitter geraten. Erst vor kurzem gab es in vielen Gebieten Italiens heftige Gewitter sowie stellenweise Unwetter mit lokalen Überschwemmungen. Auch in Teilen Portugals, dem nordwestlichen Spanien, dem südlichen Frankreich und in einigen Regionen Osteuropas bleibt die Wetterküche aktiv. Mitunter können sich wieder kräftige Unwetter entwickeln. Wir berichten zeitnah über etwaige Besonderheiten.
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