Hoffnung durch Hurrikan "Norbert"?

Die Einwohner Kaliforniens hoffen, dass Hurrikan "Norbert" in ihre Nähe kommt. Warum ist das so?

Am ersten September formierten sich Gewitter auf dem Ostpazifik vor der mexikanischen Küste zu einem Tiefdruckkomplex, aus dem am 2. September der Tropische Sturm mit Namen "Norbert" entstand. Mittlerweile zieht er als Hurrikan unter Verstärkung nordwestwärts parallel zur Küste. Die Einwohner Kaliforniens hätten ihn gern noch etwas näher, sind sie doch geplagt von einer Jahrhundert-Dürre.

Windspitzen bis 167 km/h

Aktuell, am Donnerstagmorgen unserer Zeit, befand sich Hurrikan "Norbert" vor der Ostküste Mexikos, etwa 315 km vor der Südspitze der Halbinsel Niederkalifornien. Mit dem StormTracker von MeteoEarth.com kann man seine aktuellen Daten stets verfolgen (Abb. 1 und 2).

Der Hurrikan zieht derzeit selbst mit 12 km/h allmählich nordwestwärts vor der Westküste Mexikos entlang und verstärkt sich damit der Prognose nach bis zum Freitag zu einem Hurrikan der Kategorie 2 mit mittleren Windgeschwindigkeiten über 160 und Windspitzen sogar über 200 km/h (Abb. 3). Gleichzeitig treten vor allem östlich seines Auges teils kräftige und gewittrige Regengüsse auf, wobei vor allem im Süden Niederkaliforniens neben Sturmböen von über 100 km/h gebietsweise auch Überflutungen auftreten können.

Kalifornien benötigt dringend Regen

Die Einwohner des US-Bundesstaates Kalifornien hoffen dagegen, dass der weitere Weg des Hurrikans eher etwas näher an der Küste entlang führt, als es aktuelle Prognosen zeigen. Denn der Westen der USA leidet seit Jahren an Wassermangel. Die Dürre, die in diesem Jahr in Kalifornien herrscht, hat sogar Jahrhundert-Ausmaße angenommen, mit großen Problemen für die Landwirtschaft und Wasserrationierungen. Wissenschaftler haben nun sogar mittels GPS-Daten herausgefunden, dass durch das fehlende Wassergewicht hob sich Kalifornien um 4 bis 15 Millimeter an, ähnlich wie bei einem Schiff, das entladen wird.

Die Hoffnung ist dabei also auf jeden Tropfen gerichtet, der vom Himmel fallen könnte, zum Beispiel als Fernwirkung eines Tropensturms. Doch ist diese Hoffnung im Fall von "Norbert" nicht viel mehr als ein Strohhalm: Sollte der Hurrikan laut den aktuellen Berechnungen ziehen, so dreht er etwas zu weit südlich auf nordwestlichen Kurs. In der MeteoEarth App (Abb. 4) sehen wir, dass allenfalls der Süden Kaliforniens sich Hoffnung auf teils kräftigere Niederschläge machen darf, dies allerdings vor allem südlich von Los Angeles vom Santa Ana Gebirge weiter ostwärts. Große Teile der dürregeplagten Region dürften dabei wieder leer ausgehen.