Unwetter in Italien

Unter anderem in Italien treten teils schwere Unwetter auf, es kam zu Überflutungen

Schwere Unwetter treten zurzeit in Südeuropa auf. Besonders betroffen ist der Balkan sowie Italien. Wir greifen exemplarisch einen Fall von gestern auf, der in den Medien bislang kaum Beachtung fand, aber dramatisch genug ist.

Schwere Überflutungen

Enorme Regengüssen gab es dabei unter anderem in der Gebirgsregion Irpinia in der italienischen Region Kampanien im Südwesten des Landes. Es befindet sich etwa auf der Höhe mit der Insel Capri. Dabei kam es zu Überflutungen durch den Regen selbst sowie durch Hochwasser, das unter anderem der Fluss Solofrana führte:

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Betroffen waren vor allem die Ortschaften Solofra, Castellammare di Stabia und Nola. Zahlreiche Acker- und Weideflächen wurden dabei unbrauchbar, auch größere Straßen mussten zeitweise gesperrt werden oder waren nur einspurig befahrbar, so auch wichtige Pendler-Verbindungen zu den Inseln im Golf von Neapel, insbesondere nach Capri. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz und musste zum Teil auch von Fluten und Schlammlawinen verschüttete Autos befreien, wie man auf Bildern der lokalen Presse sehen kann.

Wie kam es zu den Unwettern?

Ursache für die teils enormen, gewittrig verstärkten Regengüsse war ein Gebiet mit kalter Luft in der Höhe, das an der Ostflanke des Hochs "Görge" am Montag von Deutschland aus über die Alpen in den Mittelmeerraum zog, es ist noch in unseren gestrigen News in Abb. 2 zu sehen, sowie auch an der Windströmung gegen den Uhrzeigersinn bei MeteoEarth.com (siehe auch den Screenshot der MeteoEarth App in Abb. 2).

Damit sind die Bedingungen für extreme Regenmengen ideal, da der Temperaturunterschied zwischen noch warmem Mittelmeerwasser und kalter Luft in der Höhe sehr groß ist. Die Luft kann damit leicht aufsteigen und nimmt viel Luftfeuchtigkeit mit in die Atmosphäre. Hinzu kommt der Staueffekt auf der windzugewandten (Luv-)Seite des italienischen Apennin-Gebirges.

Im Herbst steigt wegen der zunehmenden Neigung für Kaltlufteinbrüche der sich bereits abkühlenden Atmosphäre und dem noch warmen Meerwasser die Unwettergefahr im Mittelmeerraum generell an. Auch für heute sind von unserer Unwetterzentrale noch teils rote Warnungen vor Stark- und Dauerregen aktiv (Abb. 4), ebenso betroffen ist weiterhin die Ostküste der Adria (Abb. 5).