Wetterzweiteilung

Extreme Unterschiede gibt es am heutigen Dienstag zwischen freundlichem Norden und nassem Süden

Während man am Dienstagmorgen in Cuxhaven und Rostock von Sonnenstrahlen geweckt wurde, stand man in Münster, Erfurt und Dresden im Regen. Die Unterschiede zwischen Nord und Süd sind heute extrem - auch Unwetterwarnungen wurden ausgegeben.

Hoch gegen Tief

Ursache für die markante Wettergrenze über Deutschland sind vor allem zwei Systeme. Für dichte Wolken und Regen sorgen die Tiefausläufer von Tief "Yasmin" (Abb. 3). Dieses selbst liegt heute über dem südwestlichen England, während sich aber eine Tiefdruckrinne von dort aus über Deutschland bis nach Polen bildet. An diesem wandern im Tagesverlauf noch weitere, kleinräumige Tiefs entlang (Abb. 4). Den Sonnenschein im Norden haben die Nordlichter einem kleinen Zwischenhoch zu verdanken, das über Schottland liegt.

Fast novemberlich in der Mitte

Häufig nass wird es dabei vor allem südlich einer Linie Emsland - Altmark - Berlin. Besonders ausdauernd wird der Niederschlag dabei in unmittelbarer Nähe zur Tiefdruckrinne auf der "kalten Seite" sein, etwa zwischen Niederrhein, Nordhessen und Vogtland.

Zwar schwächt sich der Regen am Vormittag vorübergehend ab. Mit Passage des kleinen Tiefs sieht es aber am Nachmittag erneut nach einer Intensivierung des Regen aus. In dieser Region wird es sich wohl anfühlen wie im Oktober oder gar November. Unsere aktuelle Temperaturprognose sagt für den Flughafen Erfurt-Weimar eine Höchsttemperatur von gerade einmal 13°C voraus.

Unwettergefahr durch Regen und Sturm

Auf der Südseite der Tiefdruckrinne kommt dagegen wärmere und feuchtere Luft heran. Dies merkt man zwar nur ansatzweise an den Temperaturen, da diese bei nur wenig bis gar keinem Sonnenschein ebenfalls allenfalls knapp die 20-Grad-Marke übersteigen. Aber am Wettercharakter ist die energiereichere Luft zu spüren, denn statt Dauerregen hat man es von der Pfalz über Südhessen bis nach Baden-Württemberg und Bayern eher mit zahlreichen Schauern und Gewittern zu tun, immerhin mit ein paar trockenen Phasen. Bei diesen Gewittern kann aber ebenfalls vorübergehend Starkregen auftreten, dabei sind bis in den Mittwoch hinein Mengen bis zu 80 Litern pro Quadratmeter möglich, örtlich auch noch mehr (Abb. 5)

In Süddeutschland ist zudem der Wind ein Thema, auf dem Belchen (1.414 m) im Hochschwarzwald trat in der Nacht sogar eine Orkanböe mit 124 km/h auf. Zwar ist damit der Höhepunkt des stärksten Höhenwindes bereits erreicht worden (Abb. 6), dennoch muss in Hochlagen des Südens noch mit schweren Sturmböen, vereinzelt auch noch mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Und auch bei Schauern und Gewittern im Süden sind auch in tiefen Lagen noch Sturmböen möglich. Besonders im Süden sollte man also die Unwetterwarnungen unserer Unwetterzentrale verfolgen, unterwegs am besten mit der AlertsPro App.

Ab Mittwoch von Norden freundlicher und wärmer

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Im Laufe des Mittwochs zieht das Regengebiet ab, und dann kündigt sich vor allem für die Nordosthälfte sehr freundliches und endlich wieder einmal etwas wärmeres Wetter an. Auch in der Südwesthälfte beruhigt sich das Wetter - zwar mit deutlich mehr Bewölkung, aber ebenfalls nur mit einzelnen, schwachen Schauern, am Oberrhein ist dabei mit maximal 26 Grad sogar wieder ein Sommertag möglich.