Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag den Atlantik, den Pazifik und Europa etwas genauer an.
Atlantik
Der Atlantik zeigte und zeigt sich in puncto Tropenstürme weiterhin ruhig. Auch in den kommenden Tagen werden keine signifikanten Entwicklungen erwartet. Schon seit mehr als zehn Jahren verlief die atlantische Hurrikan-Saison nicht mehr so ruhig. In der „Geburtsregion“ möglicher Tropenstürme, dem tropischen Atlantik vor der Westküste Afrikas, ist die Luft einfach zu trocken. Ferner liegt die Meeresoberflächentemperatur oftmals unter 26 Grad. Damit fehlen zwei der wichtigsten Bestandteile für die Ausbildung eines kräftigen Sturms. Zwar existiert derzeit ein gut strukturiertes Tiefdrucksystem vor der Westküste Afrikas, allerdings gehen Berechnungen von keiner bedeutsamen Verstärkung aus. Üblicherweise intensivieren sich die Tiefs auf ihrem westlichen Weg in Richtung Karibik, bevor sie nach weiteren sieben Tagen als möglicher Orkan oder als ex-Hurrikan über dem Nordostatlantik ankommen und somit das Wetter in Europa beeinflussen könnten.
Pazifik
Nach einigen recht turbulenten und aus wettertechnischer Sicht interessanten Wochen, deutet sich vorübergehend eine ruhige Phase über dem Pazifik an. Bisher war die Saison sehr spannend, da sich viele markante Tiefs entwickelt hatten. Über dem Westpazifik gab es in diesem Jahr schon sechs Taifune, einzelne erreichten sogar die Kategorie eines Supertaifuns (Windgeschwindigkeiten von 213 bis 252 km/h). Insgesamt wurden überdurchschnittlich viele Namen an Tropenstürme vergeben. Allein im Ostpazifik gab es bisher elf benannte Stürme, davon sieben Hurrikane. In einer typischen Saison werden bis Mitte August etwa sieben Stürme benannt.
Kühles, teils windiges Europa
Mit diesem Wochenende stellt sich die Großwetterlage auf ein fast schon frühherbstliches Muster um. Eine ausgedehnte Tiefdruckzone erstreckt sich vom Nordmeer und von Skandinavien her bis weit nach West- und Mitteleuropa hinein. Dabei gelangt kühle Meeresluft polaren Ursprungs in die angesprochenen Regionen. Der riesige Kaltluftkörper reagiert zäh und träge, wird uns demnach auch in den kommenden Tag erhalten bleiben. Allein an diesem Sonntag liegen die Höchstwerte in vielen Ländern Europas vier Grad unter den üblichen Werten für Mitte August. Ferner wird der Wind regional zum Thema. Am heutigen Sonntag liegt das Hauptwindfeld bei den Britischen Inseln und über der Nordsee. Zum Wochenstart dann über der Nordsee, Norddeutschland und der Ostsee. Der Wind weht besonders an den Küsten und im Bergland stark mit stürmischen Böen, vereinzelt auch Sturmböen. An exponierten Küstenabschnitten der Nordseeküste sind sogar schwere Sturmböen denkbar. Etwaige Starkniederschläge sind in den kommenden Tagen im Bereich der Nordsee nicht ausgeschlossen sowie in einigen Regionen Skandinaviens, im weiteren Wochenverlauf auch im Alpenraum.