Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Update zu den Tropenstürmen im Pazifik und ist der Hochsommer in Mitteleuropa vorbei?

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.

Pazifik, Ost- und Südostasien

Im heutigen späten Tagesverlauf lässt der ex-Taifun „Halong“ Japan hinter sich. Seit Samstagabend wird der Wirbel mit Windgeschwindigkeiten von 63 bis 118 km/h wieder als Tropensturm gelistet. Dennoch hatte das Tief dem Land der aufgehenden Sonne an diesem Wochenende bereits beträchtliche Niederschläge gebracht. Einzelne Stationen im Süden meldeten 12-stündige Regenmengen über 200 Liter pro Quadratmeter. Besonders hart hat es die Insel Shikoku getroffen. In einzelnen Ortschaften, vor allem in den Tallagen, gab es massive Überschwemmungen. Teils stieg das Wasser binnen kürzester Zeit um zwei Meter. Nun hat „Halong“ mit seinem Zentrum das südliche Japanische Meer erreicht, doch die Gefahr ist noch nicht gänzlich gebannt. Heute muss vor allem der Norden mit weiteren Niederschlägen rechnen, wenngleich diese im späten Tagesverlauf (Ortszeit) nachlassen. Am Montag erfassen die Regengebiete von „Halong“ das östlichste Russland, besonders in Küstennähe sind 6-stündige Regenmengen über 50 Liter pro Quadratmeter denkbar. Zum Mittwoch wird sich der ehemalige Supertaifun voraussichtlich zwischen dem Ochotskischem Meer und dem Beringmeer auflösen.

Angespannt bleibt die Lage im südlichen China. Der Monsun zeigt sich in diesem Jahr sehr aktiv. So müssen sich einige Regionen im Süden und Südosten der Volksrepublik auch in der neuen Woche auf mitunter unwetterartige Regengüsse einstellen. Vor allem die mittlerweile durchnässten Berghänge in den hügligen Gebieten stellen zunehmend eine Gefahr für die Bevölkerung nahegelegener Ortschaften dar. Erst jüngst sorgten Erdrutsche für diverse Katastrophenmeldungen in den Medien. Sind derartige Regenfälle in diesen Gebieten typisch? Allgemein nehmen die Niederschläge in China von Westen nach Osten sowie von Norden nach Süden zu. Die feuchtesten Regionen liegen vor allem im Südosten des Landes. Nicht selten werden im Südosten 2000 bis 4000 mm Regen pro Jahr gemessen.

Hawaii

Hurrikan Julio zieht bis Montag nördlich an der Inselgruppe vorbei und soll daher nicht an die Kraft von „Iselle“ herankommen. Tropensturm „Iselle“ hatte am Freitag und teils noch Samstag erhebliche Schäden auf Big Island verursacht. Umgestürzte Bäume, zerstörte Stromleitungen und Schäden an einigen Häusern wurden gemeldet. Zudem gab es intensive Regenfälle. Glücklicherweise zieht „Julio“ etwa 160 bis 500 Kilometer nordöstlich an den Hawaii-Inseln vorbei. Den größten Einfluss auf die Inselgruppe hat der Tropensturm wohl durch zeitweise hohe Brandung.

Taifun Genevieve keine Bedrohung für Land

Zunächst ein Hurrikan jetzt ein Taifun. Das Tief „Genevieve“ hat am letzten Donnerstag die internationale Datumsgrenze westwärts überquert und somit den Status gewechselt. Trotz seiner markanten Windgeschwindigkeiten von aktuell 154 bis 179 km/h, stellt der Wirbel derzeit keine Gefahr für Land dar. Auch in den kommenden Tagen verweilt der Sturm sehr wahrscheinlich fernab größerer Inseln über dem offenen Pazifik.

Europa

Der ehemalige Tropensturm „Bertha“, welcher am vergangenen Mittwoch kurzzeitig als Hurrikan gelistet wurde, sorgt zum Wochenbeginn vor allem von den Britischen Inseln, dem nördlichsten Frankreich, den Benelux-Ländern und dem Nordwesten Deutschlands bis nach Südskandinavien für einen windreichen Wochenstart. Besonders über der Nordsee sind orkanartige Böen möglich. Unwetterartige Niederschläge sind im Bereich der Luftmassengrenze nicht ausgeschlossen. Selbige liegt am Montag östlich bzw. nördlich von Deutschland.

Nachfolgend gelangt auf der Rückseite des Tiefs nachhaltig kühlere Luft in viele Regionen Europas. Hochsommerliche Temperaturwerte über 30 Grad werden für den kommenden Donnerstag nur noch von Spanien über Italien bis zur Ukraine erwartet, sowie südlich der eben angesprochenen Linie. In einzelnen Regionen Griechenlands sowie in Teilen der Türkei sind sogar Höchstwerte nahe 40°C vorstellbar. Im Gegensatz dazu liegt die Tageshöchsttemperatur am kommenden Donnerstag in Mitteleuropa im Flächenmittel voraussichtlich bei etwa 20°C.