Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.
Europa
Tiefdruckgebiet SUSANNE über den Britischen Inseln lenkt an diesem Sonntag auf seiner Vorderseite von Süden her subtropische Luft über Italien, den Adria- und Alpenraum hinweg nach Deutschland sowie zu dessen östliche Anrainer bis weit hinein nach Skandinavien. Kein Wunder also, dass es vor allem im Norden und Osten des europäischen Kontinents weiterhin zu deutlich positiven Temperaturabweichungen kommt. Diese Luftmasse ist feucht-warm und sehr energiereich. Im heutigen Tagesverlauf können sich daher in einigen der eben angesprochenen Regionen mitunter sehr starke Gewitter entwickeln. Dabei kann es nicht nur durch größeren Hagel oder Sturmböen (durch Gewitter ausgelöst), sondern vor allem durch Starkregen (über 25 l/m² in einer Stunde, sogar deutlich höhere Stundenmengen sind vorstellbar) unwetterartige Entwicklungen geben. Durch den Starkregen sind stellenweise Überflutungen möglich. Mögliche Schwerpunktgebiete unwetterartiger Ereignisse in Deutschland sind das südliche Bayern sowie Sachsen über Brandenburg und Berlin hinweg bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Ostholstein sowie weiter zur dänischen Grenze. In der Nacht zum Montag bleibt die Unwettergefahr im Osten Deutschlands zeit- und gebietsweise bestehen.
Am Montag verlagert sich die markante Luftmassengrenze langsam weiter ostwärts. Im Schwerpunkt möglicher Unwetter stehen dann die östlichen Nachbarn Deutschlands sowie Teile Skandinaviens und der östliche Adria-Raum. Dennoch können auch in Deutschland zum Wochenstart regional noch kräftigere Gewitter unterwegs sein, lokal mit Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Im weiteren Wochenverlauf stehen zunächst Südost-, Ost- sowie Teile Nordeuropas zeitweise im Fokus möglicher unwetterartiger Wettererscheinungen.
In Deutschland beruhigt sich das Wetter unter der Woche vorübergehend, wenngleich sich je nach Tag und Region, wie auch im übrigen Europa, einzelne kräftigere Schauer und Gewitter entwickeln können. Zum kommenden Freitag hin soll ein nordatlantisches Tief Teilen Großbritanniens signifikante Niederschläge bringen. Selbiges Tief würde zum nächsten Wochenende mit seinen Frontensystemen zunächst das westliche und südwestliche Europa, nachfolgend dann auch Teile des mitteleuropäischen Raumes regional mit kräftigeren Niederschlägen versehen – Diese Entwicklung ist aber noch nicht sicher.
Pazifischer und asiatischer Raum
Über dem Pazifik tummeln sich derzeit einige, teils sogar gewaltige Tiefdruckgebiete. Die Saison der tropischen Wirbelstürme ist in vollem Gange. So liegt beispielsweise der Tropensturm „Nakri“ aktuell über dem Gelben Meer vor der Koreanischen Halbinsel. Er wird an diesem Sonntag an Land gehen, am Montag weiter nordostwärts über die Halbinsel ziehen und nicht nur in Nord- und Südkorea gebietsweise für hohe Regenmengen und Sturmböen sorgen. Seine Frontensysteme bestimmen zudem den Wetterablauf in Japan. So gab es bereits am Samstag im südlichen und mittleren Japan mitunter sehr heftige Regengüsse. Nach letzten Berechnungen wird sich „Nakri“ in den kommenden 48 Stunden wahrscheinlich nicht weiter verstärken. Tropenstürme werden mit Windgeschwindigkeiten von etwa 60 bis 120 km/h gelistet, darüber hinaus kommt man in die Kategorie der Taifune.
Im Gegensatz zu „Nakri“ wird der Wirbel „Halong“ aktuell in der höchsten Kategorie 5 gelistet mit Windgeschwindigkeiten von etwa 250 km/h. Er gilt seit Samstag als Supertaifun. Diese Ungetüme gehören zu den schwersten Naturkatastrophen im Nordwestpazifik. Glücklicherweise verweilt dieses „Monster“ bis Dienstag nordöstlich der Philippinen über dem offenen Meer, er wird sich dabei aber voraussichtlich nur langsam abschwächen. Zum Donnerstag könnte der Taifun schließlich das südliche Japan erreichen. Bis dahin wird „Halong“ hauptsächlich eine Gefahr für ein paar Inselregionen sowie den Schiffs- und Flugverkehr im Einzugsgebiet darstellen. Im weiteren Wochenverlauf sollten sich allerdings die Bewohner von Japan, der koreanischen Halbinsel und sogar dem Nordosten Chinas auf potentielle Gefahren durch den Taifun einstellen.
Karibischer Raum, Westatlantik
Deutlich weniger stark ausgeprägt verläuft im Moment die atlantische Hurrikansaison. Im Raum der Dominikanischen Republik (zwischen dem Atlantik und der Karibik gelegener Inselstaat) macht sich heute der Tropensturm „Bertha“ mit Sturmböen, teils erhöhtem Wellengang sowie gebietsweise mit kräftigeren Schauern und Gewittern bemerkbar. Der Tropensturm verlagert sich noch im Tagesverlauf weiter nordwest-, ab Montag dann nordostwärts. Daher werden wahrscheinlich viele Regionen der Karibik sowie nachfolgend auch die Ostküste der USA vor größeren wetterbedingten Kapriolen bewahrt.