Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns heute einen potentiellen Taifun etwas genauer an, zudem ein kurzer Ausblick auf die bevorstehende Hitze in Teilen Europas.
Tropensturm Rammasun nimmt Kurs auf die Philippinen
Am heutigen Sonntag liegt der Sturm weit östlich der Philippinen über dem Pazifik, siehe Abb. (5). Auch zum Wochenbeginn wird sich der Wirbel noch über dem offenen Meer befinden, ehe er zum Mittwoch auf Luzon treffen soll. Luzon ist die größte Insel der Philippinen, dort leben etwa 30 Millionen Menschen. Nach letzten Berechnungen wird der Tropensturm auf seiner westlichen Zugbahn eine markante Verstärkung erfahren und am Mittwoch, kurz vor dem Landgang, die Kategorie 1 oder 2 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala erreichen. Dies schließt Windgeschwindigkeiten von 119 bis 179 km/h ein.
Ein solcher Sturm wird im südostasiatischen Raum allerdings nicht als Hurrikan sondern als Taifun bezeichnet. Diese Tiefdrucksysteme gehören mit zu den schwersten Naturkatastrophen im nordwestpazifischen Raum. Nahezu jedes Jahr richten Taifune in Südostasien massive Zerstörungen an, oftmals mit hunderten Todesopfern. Die schweren Schäden entstehen übrigens nicht nur durch die enormen Windböen, sondern zumeist durch extreme Niederschläge. Binnen weniger Minuten können Starkniederschläge Überschwemmungen herbeiführen, nicht selten folgen im Bergland gefährliche Schlamm- und Gerölllawinen. Schwerpunkthalber werden die Philippinen besonders am Mittwoch und Donnerstag vom Taifun getroffen. Zum Freitag zieht der Wirbel weiter west-nordwestwärts in Richtung Südchina, voraussichtlich in den Bereich der chinesischen Provinz Hainan (etwa 8 Millionen Einwohner). Allerdings ist die genaue Zugbahn noch nicht sicher.
Europa
Nach recht turbulenten Tagen scheint die Unwettergefahr in großen Teilen des Kontinents in der neuen Woche zumindest vorübergehend, wenn auch nicht überall abzunehmen. Dennoch verweilen vor allem der Adria- und Balkanraum zeitweise im Bereich möglicher Unwetter. Der Wochenbeginn könnte auch in einigen Regionen Deutschlands mit markantem Wetter einhergehen. Im Verlauf der neuen Woche soll sich allerdings ein Hochdruckgebiet mit stabilerem Wetter in Mitteleuropa bemerkbar machen. Zeitgleich weht deutlich wärmere Luft aus subtropischen Bereichen heran. Nicht nur am Donnerstag, Freitag und Samstag wird in vielen Ländern Europas die 30-Grad-Marke erreicht, teils sogar deutlich überschritten. Selbst in Großbritannien und Skandinavien sind zumindest vereinzelt (und auch nur vorübergehend 30°C) möglich. Zum kommenden Wochenende deutet sich über dem westlichen Europa ein Temperaturrückgang an. Allerdings gibt es noch Unsicherheiten.