Wochenübersicht
Es ist Montag, und es ist wieder an der Zeit, das Wetter in dieser Woche genauer unter die Lupe zu nehmen. Eines vorweg: Der Regenschirm wird sehr oft zum Einsatz kommen, so wohl auch zum WM-Spiel am morgigen Dienstag. Auch mit Unwettern müssen wir rechnen.
Kampf der Luftmassen
Ein Großteil des Wetters in dieser Woche ist geprägt vom Kampf der Luftmassen. Schon am Freitag haben wir auf die Unwettergefahr hingewiesen, wenn die kühle Luft von Westen her versucht, die schwül-heiße Luft nach Osten abzudrängen. Das schafft sie jedoch nicht vollständig. Und diese Luftmassengrenze über Deutschland sorgt vor allem für Regen, teils aber auch kräftige Gewitter.
Am Montag hat dabei der Nordwesten noch die Nase vorn. Zwischen dem Tief Lucia zwischen Island und Schottland und Tief "Michaela" über Südspanien macht sich dort Zwischenhocheinfluss bemerkbar (Abb. 2). Dementsprechend bleibt es zwischen Westerwald und der Nordseeküste bei einem Mix aus Sonne und Wolken meist trocken.
Anders sieht es im restlichen Deutschland aus. Entlang der Luftmassengrenze zwischen Baden-Württemberg, Westthüringen und Lübecker Bucht ist die Sonne nur selten zu sehen, und es regnet immer wieder, teils mit Blitz und Donner und Schwerpunkt in der ersten Tageshälfte.
Weiter östlich in Richtung Bayern, Sachsen, Brandenburg und Vorpommern steht ein schwül-warmer, ganz im Osten auch heißer Tag bevor. Dort können sich nach zeitweiligem Sonnenschein vor allem am Nachmittag und Abend teils kräftige Schauer und Gewitter bilden, wobei Unwettergefahr besteht, im Nordosten vor allem durch teils ergiebigen Starkregen, im Südosten eher durch teils großen Hagel und Sturmböen (Smartphone-Besitzer sollten die Warnungen via AlertsPro beachten!)
Am Dienstag setzt sich dann der Kampf der Luftmassen über Deutschland fort, beziehungsweise verschärfen sich die Gegensätze sogar weiter. Denn während in den Osten Deutschlands von Ungarn, Tschechien und Polen kommend weiterhin feucht-warme bis heiße Luft herangeweht wird (Abb. 3), besteht die Kaltluftzufuhr im Westen Deutschland. Dabei bleibt es südöstlich der Elbe meist grau, und es regnet teils über längere Zeit und auch schauerartig verstärkt. Bereits in der Nacht zum Dienstag kann es vor allem im Südwesten Deutschlands dabei zu lokalen Überflutungen kommen.
In Richtung Ostsachsen, Brandenburg und Vorpommern bleibt es schwül-warm bis heiß mit bis zu 32°C in Odernähe, wobei noch zeitweise die Sonne scheint, im Tagesverlauf aber erneut teils kräftige Schauer und Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen entstehen können. In der Westhälfte verharrt die Höchsttemperatur gerade bei 16 bis 21°C, und auch dort wird es aus dichten Wolken immer wieder regnen, teils mit Blitz und Donner.
Wichtig: Aufgrund der zahlreichen Public Viewing Veranstaltungen im Freien zum WM-Halbfinalspiel ab 22:00 Uhr sollten dabei unbedingt Unwetterwarnungen bei der Unwetterzentrale oder via AlertsPro ständig verfolgt werden!
Regen, Regen, Regen
Am Mittwoch drängt die kühlere Luft die feucht-warme weiter nach Nordosten ab. Wie folgende Animation zeigt, verbleibt sie dort jedoch weiterhin:
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Dementsprechend ist die Unwetterlage vor allem in Richtung Uckermark und Vorpommern ähnlich hoch wie an den Vortagen, neben zeitweiligem Sonnenschein sind dort im Tagesverlauf teils kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotenzial möglich bei maximal 25 bis 28°C. Im restlichen Deutschland regnet es weiter, immer wieder und über einen teils längeren Zeitraum. Die kühlste Luft befindet sich dabei zwischen Westsachsen und Bayern mit Maximalwerten von gerade 11 bis 15°C. In den Alpen sinkt sogar die Schneefallgrenze auf rund 1.800 Meter! Die Sonne ist meist nicht zu sehen, und es muss mit lokalen Überschwemmungen gerechnet werden.
Am Donnerstag regnet es noch zeitweise weiter, allerdings mit von Westen her nachlassender Tendenz; höhere Mengen sind vor allem in Richtung Ostbayern und Ostsachsen zu erwarten. Gleichzeitig setzt sich in Richtung Ostsee die Sonne wieder besser durch bei nur noch einzelnen Schauern oder Gewittern. Dementsprechend wird es im Norden am wärmsten, vor allem im Nordosten sind weiterhin Sommertage möglich mit Höchstwerten um 25°C, in der Südhälfte gibt es bei vielen Wolken nicht viel mehr als 15 bis 20°C.
Auch der Freitag bringt vor allem den Bayern noch einiges an teils gewittrigem Regen, ansonsten kann sich bei einigen Schauern und Gewittern zeitweise die Sonne zeigen, am häufigsten im Norden. Der Trend für das Wochenende: Es gibt wieder häufiger freundliche Abschnitte, auch im Süden steigt die Temperatur dann wieder auf oft sommerliche Werte, aber es bleibt weiter unbeständig mit Schauern und Gewittern.
Fazit: In der Summe kommt auf ganz Deutschland einiges an Regen zu. Abb. 4 zeigt gebietsweise Niederschlagssummen in dieser Woche von 100 Litern pro Quadratmeter und mehr an. Dementsprechend ist mit lokalen Überflutungen und weiteren Unwetterschäden zu rechnen. Wir verfolgen in unserer Unwetterzentrale die Wetterlage weiter aufmerksam und informieren zeitnah.