Unwetter in Südeuropa
Die Unruhe in der Mittelmeerregion, vor allem zwischen Italien und der Balkanhalbinsel, hält weiter an. In den vergangenen Tagen kam es dabei zu einigen Unwettern mit teils dramatischen Folgen.
Unwetter mit Erdrutschen in Italien
Südlich von Rom, bei der Stadt Norma und Sermoneta in der italienischen Region Latium, kam es nach mehreren Unwettern in Folge mit teils enormen Regenmengen zu Erdrutschen und Schlammlawinen. Die Rettungskräfte hatten laut Medienangaben Schwierigkeiten, die Leute in den Gemeinden oberhalb des steilen Südabhangs der Monti Lepini in Sicherheit zu bringen. Das folgende Video demonstriert in beeindruckender Weise die Dramatik der Ereignisse:
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Laut Medienangaben fielen in der Gemeinde Norma dabei am Dienstagnachmittag in nur vier Stunden eine Regenmenge von 70 Litern pro Quadratmeter, nachdem an den beiden Vortagen dort bereits insgesamt 100 Liter pro Quadratmeter vom Himmel stürzten. Auch im Süden Italiens, in Fasano, sorgten die Wassermassen nach kräftigen Gewittern für Fluten in den Straßen, sodass Autos dort förmlich untergingen. Augenzeugen konnten einige Wasserhosen, also Tornados über dem Mittelmeer, fotografisch festhalten, in Cosentino in Kalabrien ging einer an Land, verursachte aber nur kleinere Schäden.
Hagel auf der Balkanhalbinsel
Neben den Regenmengen hatte man auf der Balkanhalbinsel vor allem mit Hagel entweder in großer Menge oder mit großem Durchmesser zu kämpfen. In der Oblast Sofia, Bulgarien, steckten die Autos zum Teil in einer Hageldecke fest und kamen nicht voran. Auch aus Griechenland wurde großer Hagel mit Durchmessern um die 4 Zentimeter gemeldet. In Kastoria in Griechenland stand das Wasser in einigen Häusern nach extremen Regengüssen:
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Wie entstanden die Unwetter?
Prinzipiell war der Entstehungsmechanismus der gleiche, wie wir ihn noch gut vom Pfingstmontag aus Nordrhein-Westfalen in Erinnerung haben. Unter kälterer Höhenluft und über wärmerem Mittelmeerwasser (Abb. 1) vereinten sich immer wieder mehrere schwere Gewitter zu Komplexen, Clustern (Abb. 2), wobei organisierte Strukturen entstehen konnten, die vor allem in der Lage waren, extreme Regengüssen hervorzubringen. Aber auch enorme Fallböen sowie großer Hagel konnte so entstehen.
Und die Gefahr ist noch nicht vorbei: Auch in den kommenden Tagen herrscht vor allem auf dem Balkan erneut die Gefahr kräftiger Unwetter.