Weltwetter-Übersicht
Wie jeden Sonntag blicken wir nicht nur auf das Wetter vor Ort, sondern überblicken die Wettergefahren, die weltweit in der kommenden Woche auftreten können. Als Hilfsmittel dient der Extremwetterindex des ECMWF-Vorhersagemodells. In Abb. 1 bis 3 sind auffällige Abweichungen von den Klimawerten für Temperatur, Niederschlag und Windspitzen für ausgewählte Tage zu sehen. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Europa
Der europäische Kontinent liegt derzeit im Einflussbereich eines kräftigen Hochdruckgebiets mit Zentrum über Österreich und der Slowakei. Der Westen gelangt jedoch mehr und mehr unter Einfluss eines ostatlantischen Tiefs, das in den kommenden Tagen auch auf Mittel- und Osteuropa übergreift. Zwischen den beiden Druckgebilden wird zuvor noch verstärkt subtropisch-heiße Luft aus Südeuropa bzw. Nordafrika in den Alpenraum, Deutschland und in das östliche Mitteleuropa geführt. Die resultierende Hitzewelle erreicht ihren Höhepunkt im Westen Deutschlands am Montag, in den östlichen Bundesländern am Dienstag mit Temperaturwerten um oder sogar örtlich knapp über 35°C (vgl. auch Abb. 1 und 4).
Während zunächst nur stellenweise Wärmegewitter auftreten, ist besonders mit Durchgang der Kaltfront des ostatlantischen Tiefs die Unwettergefahr hierzulande erhöht. Voraussichtlich wird im Laufe des Dienstags der Tiefausläufer von Frankreich her aufziehen und sich durch kräftige Gewitter bemerkbar machen. Örtlich drohen Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht zum Mittwoch und am Mittwoch nimmt die Unwettergefahr dann schließlich auch im Osten des Landes zu. In der zweiten Hälfte der neuen Woche ist dann auch in unseren östlichen Nachbarländern mit kräftigeren Schauern und Gewittern zu rechnen. Bis zum Ende der Woche geht die Temperatur dann zurück, am Wochenende liegt sie dann im Bereich der Normalwerte.
Nordamerika
Wie aus der Abbildung 2 hervorgeht, besteht in einigen Bundesstaaten der USA in den kommenden Tagen ein gewisses Risiko für schwere Gewitter, welche von heftigen Regengüssen, großkörnigem Hagel und einzelnen Tornados begleitet werden können. So kann sich an der Südflanke eines Langwellentroges mit Schwerpunkt über Kanada ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet bilden, das im Laufe der Woche vom Lee der Rocky Mountains über den Süden bis zu den Appalachen zieht. Bis Montagabend können in einigen Regionen Niederschlagsmengen von über 100 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen, wodurch kleinere Überflutungen drohen (vgl. Abb. 5).
Südostasien
Auffällig sind im EF-Index in der Abbildung 6 die stark positiven Niederschlagsanomalien über Taiwan und den nördlichen Teilen des Inselstaates Philippinen. Gewöhnlich herrscht dort von Mai bis November Regenzeit. Monatssummen von 200 bis 300 Liter pro Quadratmeter sind im Juni keine Seltenheit, jedoch scheint annähernd diese Menge in einigen Regionen in nur wenigen Tagen bis zum Ende der neuen Woche zu fallen, wie aus der Abbildung 7 hervorgeht. Dabei ist ein Schwerpunkt der Regenfälle in den westlichen Teilen der Hauptinsel Luzon auszumachen, auf der auch die Hauptstadt und Millionenmetropole Manila liegt. Aufgrund der sintflutartigen Regenfälle können Überschwemmungen in Südostasien in nächster Zeit nicht ausgeschlossen werden.