Gewittergefahr über Pfingsten
Gestern haben wir ausführlich über die Hitze zum nun anstehenden Pfingstfest informiert. Doch wo viel Sonne scheint und eine derart kräftige Erwärmung stattfindet, da sind Gewitter nicht weit. Und bei der hohen Energie, die die Luft bereit hält, können die auch kräftig ausfallen. Wo muss man mit Unwettern rechnen?
Die Lage: Sonne durch Hoch, Hitze durch Tief
Damit Höchstwerte um und teils deutlich über 30°C in dieser Jahreszeit erreicht werden können, müssen Hoch und Tief Hand in Hand arbeiten, so wie auch in der sich nun anbahnenden Wetterlage: Während Tief Ela über dem Atlantik polare Kaltluft weit nach Süden voranbringt, schiebt sie auf ihrer Vorderseite die heiße Luft aus dem Norden Afrikas über Frankreich zu uns in das Hoch "Wolfgang" (Abb. 2). Die Luft sinkt auf dem Weg in das Hoch ab, die Luft erwärmt sich, Wolken lösen sich auf. Das gilt allerdings nur dann, wenn man nahe genug im Hochdruckzentrum ist. Kommt das Tief von Westen her zu nahe, so steigt von dort auch die Schauer- und Gewitterneigung.
Vor allem im Westen Unwettergefahr
Dementsprechend sollte insbesondere der Westen und Norden Deutschlands nicht mit einem durchweg sonnigen Pfingsten rechnen. Vielmehr dreht der Wind in der Höhe auf Südwest, wobei zunehmend feucht-warme und instabile Luft herangebracht wird. Dementsprechend ziehen am Pfingstsonntag neben Sonnenschein auch einige höhere Wolkenfelder vor allem über Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen hinweg.
Im Tagesverlauf könnte sich nach jetzigem Stand ein Tiefausläufer nähern, der die Grenze zur etwas kälteren Luft über Frankreich markiert. Da dieser in etwa parallel zum Höhenwind läge, würde er sich nur langsam verlagern. Über dem Westen Deutschlands ist zudem dann auch denkbar, dass sich eine so genannte Konvergenz bildet, an der die Luft am Boden zusammenströmt und dann zum Aufsteigen gezwungen wird.
Genauer Zeitpunkt und Lokalisierung ist dabei noch schwierig und hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel auch, ob sich über Frankreich oder den Beneluxländern bereits im Vorfeld organisierte Gewitter bilden, die dann auch die Bodenströmung beeinflussen würden.
Dies alles sind hochkomplizierte, kleinräumige und dynamische Vorgänge. Daher kann man den genauen Schwerpunkt für die Unwettergefahr nur relativ zeitnah genauer eingrenzen. Dementsprechend empfiehlt sich dass jeder, der ins Freibad, an den See oder auf eine der vielen Freiluftveranstaltungen im Westen und Norden Deutschlands geht, am Pfingstsonntag WeatherPro oder die Unwetterzentrale auf Unwetterwarnungen prüft. Derzeit kristallisiert sich ein Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen / östliches Niedersachsen (Abb. 3) heraus.
Denn wenn die Energie, die in der Luftmasse bereit steht (Abb. 4), erst einmal angezapft wird, dann kann es durchaus örtlich zu heftigem Starkregen und auch großem Hagel sowie auch zu Sturmböen kommen. Auch Veranstaltern etwa der großen Konzerte wie zum Beispiel Rock am Ring ist sehr zu empfehlen, die Gewitterlage im Auge zu behalten und rechtzeitig vorsorgliche Maßnahmen zu treffen. Das Radar unserer Wetter App WeatherPro zusammen mit den Unwetterwarnungen helfen, eine eventuelle Gefahr rechtzeitig zu erkennen.