Extremer Sandsturm

Videos zeigen einen extremen Sandsturm, der am Montag den Himmel von Teheran verdunkelte

Es war früher Nachmittag, als die rund acht Millionen Einwohner der iranischen Hauptstadt Teheran eine braune Wand auf sich zurauschen sahen. Kurz danach verdunkelte sich die Stadt. Mit orkanartigen Böen wurden bei dem Sandsturm Bäume entwurzelt, auch Todesopfer sind zu beklagen.

Videos zeigen extremen Sandsturm

Sandstürme, oder auch Habubs, wie sie im arabischen Sprachraum  bezeichnet werden, kommen in Wüstenregionen immer wieder vor. Selten jedoch trifft so ein Habub mit voller Wucht eine Millionenmetropole. Videos, die von den Augenzeugen ins Internet gestellt wurden, geben den beängstigenden Eindruck der Sandwolke wider:

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Als die Staubwolke die Hauptstadt "verschluckt" hatte, wurde sie für etwa 15 Minuten verdunkelt; die Sichtweite ging deutlich zurück:

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Der Flughafen in Teheran meldete dabei eine höchste Windgeschwindigkeit von 111 km/h (Abb. 1), also eine orkanartige Bö, lokale Medien sprechen auch von Orkanböen bis 120 km/h. Kurz nach der Verdunkelung setzte kräftiger, gewittriger Regen ein, und es kam zu einem massiven Temperatursturz. Abb. 2 zeigt, wie es in nur 90 Minuten von 33°C auf 18°C abkühlte.

Durch den Sturm wurden Bäume abgeknickt oder entwurzelt, auch an Gebäuden kam es zu Schäden. Nach Medienangaben wurden mindestens vier Menschen dabei getötet und 30 verletzt.

Entstehung

Zu dem Sturm kam es durch den Zusammenprall zweier verschiedener Luftmassen: Während im Bereich einer Tiefdruckrinne zwischen der Türkei und dem westlichen Iran sehr heiße Luft mit westlichem Wind heranwehte, kam an der Südflanke eines Hochs über Kasachstan und Russland mit östlichem Wind kühlere Luft heran (Abb. 3 und 4). Beim Aufeinanderprallen dieser Luftmassen entstanden dann hoch reichende Gewitterwolken, die besonders in ihrem Abwindbereich auch den Wüstenstaub mit aufwirbelten.