Pfingsten wird hochsommerlich

Für das Pfingstfest deutet sich hochsommerliches Wetter an, eventuell auch mit Hitzegewittern

Leicht unbeständig, aber mit einigen sonnigen Momenten geht es durch diese Woche, wobei es zunächst mäßig warm bleibt. Ab Freitag deutet sich eine kräftige Erwärmung an, und die Chancen stehen gut, dass wir uns auf ein sommerliches, teils sogar heißes Pfingstfest freuen können. Im Detail bestehen noch Unsicherheiten.

Die Woche: Hochdruck mit "Schönheitsfehlern"

Bis zum Pfingstfest ab kommenden Sonntag können erwarten uns jedoch auch einige freundliche Momente. Betrachtet man dabei nur die Bodendruckkarte (Abb. 2), so könnte man sogar meinen, das Wetter wäre durchweg von Hochdruckeinfluss geprägt. Dort sieht man das ausgedehnte Hochdruckgebiet "Vinko", das von Russland über Skandinavien und Mitteleuropa bis nach Spanien und Portugal reicht.

Dieses Hoch kommt jedoch mit einem "Schönheitsfehler" daher, der nicht anhand des hohen Luftdrucks am Boden zu erkennen ist. Denn in der Höhe befindet sich eine Region, in der die Luft in der Höhe recht kalt ist, in etwa 5,5 km Höhe herrschen dort Temperaturen von -20 bis -24°C. Dieses Höhentief reicht dabei von der Nordsee diagonal über Deutschland bis zur Balkanhalbinsel. 

Wenn nun die Sonne die bodennahe Luft erwärmt, nimmt dabei im Tagesverlauf der Temperaturunterschied mit der Höhe zu. Dies führt dazu, dass die Luftschicht labilisiert wird, sprich: Es können sich Quellwolken bilden, die dann auch Schauer und Gewitter bringen können.

Zur Mitte der Woche macht sich dann vorübergehend Tiefdruckeinfluss vom Atlantik her bemerkbar. Dieses hat zwei Effekte: Zum einen steigt die Temperatur, da auf der Vorderseite dieses Tiefs wärmere Luft heranweht. Zum anderen folgen am Mittwoch im Westen, am Donnerstag im Osten dann Schauer und Gewitter, die teils kräftig ausfallen können. Während am Mittwoch dabei im Osten Höchstwerte nahe 25°C bei Sonnenschein möglich sind, fallen sie allgemein am Donnerstag in Deutschland wieder auf die Werte vom heutigen Montag zurück.

Doch diese leichte Abkühlung hält nicht lange an. Denn nach Durchzug dieses Tiefausläufers ist der Weg frei für das "Pfingsthoch". Gleichzeitig verbleibt jedoch das Tief westlich von uns quasi vor unserer Haustür. Diese Kombination ist ideal für hochsommerliches Wetter - während der steigende Luftdruck die Wolken immer weiter vertreiben kann, bekommen wir von dem Tief gleichzeitig warme bis heiße Luft geliefert, die aus Südwesteuropa und teils wieder aus dem Norden Afrikas stammt (Abb. 3). Damit dürfte am Freitag im Oberrheingraben bereits die 30°C-Marke erreicht oder sogar leicht überschritten werden, in der Nordosthälfte werden dann 20 bis 25°C erreicht werden.

Hochsommerliches Pfingstwochenende

Auch am Samstag geht es meist sonnig und trocken in das Pfingstwochenende. Am Boden befindet sich der Hochdruckschwerpunkt nördlich von uns, damit bekommen wir in tieferen Luftschichten trockene Luft mit schwachem östlichen Wind herangeweht, in der Höhe bleibt die "Wärmepumpe" erhalten. Damit erwärmt sich die Luft weiter; im Westen wird dabei die 30°C-Marke noch häufiger überschritten werden, aber auch im Osten steigt die Temperatur auf etwas über 20°C an der Ostsee und bis 28°C im Landesinneren (Abb. 4).

Und die Chancen stehen gut, dass auch der Pfingstsonntag in diesem Jahr eine hochsommerliche Veranstaltung werden wird. Unklar ist allerdings noch, wie nahe uns das atlantische Tief "auf die Pelle" rückt. Bleibt es weit genug draußen auf dem Atlantik, so dürften auch die Pfingsttage überwiegend sonnig und teils heiß werden. 

Rückt es jedoch etwas näher heran, so würde die Luft von Westen her zunehmend schwül werden, dabei müsste man Pfingstsonntag vor allem im Westen (Abb. 5), Pfingstmontag auch weiter östlich mit Gewittern rechnen, die bei dem hohen Energiegehalt in der Luft (Abb. 6) dann auch unwetterartig ausfallen könnten. Insgesamt muss man jedoch sagen, dass die Chancen gut stehen, dass die Vorzeichen gut stehen, um sich auf ein hochsommerliches Fest zu freuen. Wir werden die genaue Wetterentwicklung im Auge behalten und an dieser Stelle dann über neue Erkenntnisse berichten.