Weltwetter-Übersicht
Wie jeden Sonntag blicken wir nicht nur auf das Wetter vor Ort, sondern überblicken die Wettergefahren, die weltweit in der kommenden Woche auftreten können. Als Hilfsmittel dient der Extremwetterindex des ECMWF-Vorhersagemodells. In Abb. 1 bis 3 sind auffällige Abweichungen von den Klimawerten für Temperatur, Windspitzen und Niederschlag für ausgewählte Tage zu sehen. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Afrika u. östlicher Mittelmeerraum
Von Spanien ausgehend zieht in den nächsten Tagen ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet über Algerien, Tunesien und Libyen weiter nach Ägypten. Damit verbunden sind nicht nur einige Schauer und Gewitter, sondern vor allem frischt der Wind zeitweise stark auf. So zeigt der EF-Index in der Abbildung 2 über Nordafrika und dem östlichen Mittelmeerraum deutlich positive Anomalien. Durchaus ist mit stürmischen Böen oder Sturmböen zu rechnen. Zur Wochenmitte erreicht das Tief dann auch die Ägäis, womit in den beliebten Urlaubsregionen Griechenlands und der Türkei vorübergehend kräftigere Schauer und Gewitter drohen.
Mexiko/Karibik
Noch am vergangenen Sonntag haben wir an dieser Stelle über den ersten Hurrikan der Saison berichtet, der im Verlauf der letzten Woche über dem östlichen Pazifik mit einer Windgeschwindigkeit von über 240 km/h vorübergehend sogar die Kategorie 4 erreichte. Mittlerweile hat er sich deutlich abgeschwächt und wurde schließlich auf ein tropisches Tief zurückgestuft. Dennoch bleibt dieses System auch noch in der neuen Woche für die Wetterverhältnisse an der mexikanischen Pazifikküste sowie in der Westkaribik relevant. Im Bereich sehr warmer und feuchter Luft können sich schwere Gewitter und heftige Regengüsse bilden. Örtlich drohen Überflutungen (vgl. auch Abbildung 4).
Ostasien
Schon beim ersten Blick auf die Abbildung 1 fallen über dem Osten und Südosten Chinas mit roter Färbung die stark positiven Temperaturabweichungen auf. Nicht selten steigt dort das Quecksilber derzeit tagsüber auf Werte weit über 30°C. Aus unserer Wettervorhersage für Changsha, der Hauptstadt der Provinz Hunan, wird aber auch deutlich, dass in der feuchtlabilen Luft das Risiko für Unwetter durch Gewitter in Verbindung mit großem Hagel und Starkregen sehr hoch ist. Die Abbildung 5 zeigt in diesem Zusammenhang die Prognose der Niederschlagssumme bis Freitag. Das Potential für Überschwemmungen ist bei einer möglichen Niederschlagssumme von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter innerhalb nur weniger Tage im Süden und Südosten des Landes durchaus erhöht. Doch auch in Japan und Taiwan drohen heftige Regengüsse mit Überflutungsgefahr.