Alles über die Hitze
Am heutigen Montag beginnt sich nun die Wetterlage, komplett umzustellen. Nach einem bisher zu kühlen Mai kündigt sich damit die erste Hitzewelle des Jahres 2014 an. Auf was sollten wir uns einstellen? Wo wird es wie heiß, und wie sollten wir uns verhalten? Hier ein Überblick:
30°C und mehr
Freibad, Grillen und mehr - schon ab morgen wird in Deutschlands Westen örtlich 30°C Höchsttemperatur erreicht. Und bis Donnerstag wird es dann in einigen Gebieten sogar noch heißer, nach heutigem Stand sind dabei auch stellenweise 33°C möglich. Sie kommt also, die erste Hitzewelle des Jahres. Für Details schauen wir uns einmal die Wetterlage an, die sich gerade in Vorbereitung befindet:
Wie entsteht die Hitze?
Momentan haben wir es vor allem im Nordosten Deutschlands mit vielen Wolken, in Odernähe auch mit Regen zu tun. Aber auch im Süden gibt es Wolken- und Nebelfelder mit örtlichen Schauern zum Start in die neue Woche, während sich aber sonst auch die Sonne schon für längere Zeit durchsetzen kann. Über dem Nordosten befinden sich dabei noch die Überreste des Tiefs Yvette, das nach Norden abzieht und sich dabei gleichzeitig auflöst. Dementsprechend lockert auch die Bewölkung im Nordosten im Tagesverlauf immer mehr auf.
Für die anstehende Hitze sind allerdings die Vorgänge interessant, die sich über Westeuropa und dem Ostatlantik abspielen. Denn dort befindet sich ein Tiefdruckkomplex. Auf seiner Rückseite schießt dabei Kaltluft über dem Ostatlantik bis weit in den Süden voran. Als Gegenbewegung aber kommt auf seiner Vorderseite Warmluft zunächst aus dem westlichen Mittelmeer nordwärts auf Deutschland zu.
Gleichzeitig lässt der Tiefdruckeinfluss nach, da insbesondere in der Höhe der Luftdruck zu steigen beginnt. So kann sich am Dienstag überall die Sonne durchsetzen, im Westen ziehen wegen der Nähe zum Tief auch ein paar Wolkenfelder durch, die Schauerneigung ist aber selbst im Gebirge nur sehr gering. Die Warmluft arbeitet sich ebenfalls weiter nach Norden voran, sodass es sommerlich warm werden wird. Abseits der Küsten sind dabei Höchstwerte von 25 bis örtlich 30°C zu erwarten. Im Westen, insbesondere im Oberrheingraben, ist also der erste Heiße Tag des Jahres wahrscheinlich. Doch es geht weiter:
Mittwoch und Donnerstag die heißesten Tage
Am Mittwoch erreicht uns dann die heißeste Luft, die auf der Vorderseite des Tiefs von Nordafrika über die Alpen strömt (Abb. 2). Am Boden bringt der Südostwind gleichzeitig trockene Luft heran. Somit kann es allenfalls im äußersten Westen zu Schauern oder Gewittern kommen, sonst dominiert die Sonne. Und damit wird die 30°C Marke noch häufiger erreicht. Insbesondere von Nordhessen über das östliche Niedersachsen bis Hamburg, in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und dem nördlichen Sachsen sowie Thüringen werden die höchsten Werte erwartet (Abb. 3). Diese Hitze wird bei trockener Luft gut zu ertragen sein, und Grills und Freibäder werden wohl gut frequentiert sein.
Donnerstag im Westen unbeständiger
Auch am Donnerstag werden wir noch reichlich ins Schwitzen geraten. Nach jetzigem Stand rückt uns dabei der Tiefdruckkomplex von Westen her etwas näher. Dementsprechend muss anfangs im äußersten Westen, später auch in der gesamten Westhälfte mit Hitzegewittern gerechnet werden, wobei auch Unwettergefahr besteht. Zuvor wird es dabei allerdings nicht nur warm bis heiß, sondern allmählich auch schwüler (Abb. 4 und 5).
Diese höhere Luftfeuchtigkeit wird dann auch nach Osten hin spürbar, auch wenn es dort noch oft sonnig und meist trocken bleiben dürfte. Dort wird dann meist noch die 30°C-Marke überschritten werden, auch weiter westlich ist dies noch hier und da vor Auftreten eventueller Gewitter möglich.
Faul sein erlaubt
Auf die für uns noch ungewohnte Hitze sollten wir uns dementsprechend passend einstellen. Bei gefühlten Temperaturen bis 35°C (Abb. 6) in Hitze und erhöhter Luftfeuchtigkeit am Donnerstag sollte man Anstrengungen zur Mittagszeit vermeiden und ausreichend Wasser oder Fruchtsaftschorlen trinken. Faul zu sein ist also erlaubt ... Ab Freitag kündigt sich dann unbeständiges Wetter an. Dabei geht die Temperatur zwar zurück, bleibt aber auch am Wochenende mit Höchstwerten im Bereich von oft 20 bis 25°C eher auf der warmen Seite.