Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.
Östliches Australien und Neuseeland
Bereits gestern berichteten wir über den Tropensturm „ITA“. Dieser bestimmt seit Freitag das Wetter entlang der Nordost- und Ostküste Australiens. Gebietsweise gab es in den letzten beiden Tagen ergiebige Niederschläge sowie Orkanböen. Nach Medienberichten wurden einige Häuser durch den starken Wind abgedeckt, teils auch völlig zerstört. An der Wetterstation in der Stadt Proserpine im Bundesstaat Queensland sind am heutigen Sonntagnachmittag (Ortszeit) fast 50 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von nur 60 Minuten gefallen. Eingelagerte Schauer und Gewitter können auch noch in den nächsten Stunden unwetterartige Niederschläge und heftige Sturm- oder Orkanböen bringen. Das Tief soll sich in den nächsten 24 Stunden langsam weiter südostwärts in Richtung offenes Meer bewegen. Die Niederschläge lassen zum Dienstag deutlich nach und das Wetter in Ostaustralien beruhigt sich zunächst.
Noch recht unsicher ist die weitere Zugbahn des Tiefs. Es könnte sich im Wochenverlauf mit einem anderen System verbinden und Teile Neuseelands erfassen. Das eben angesprochene andere System liegt noch über der sogenannten Tasmansee zwischen Südostaustralien und Neuseeland und wird mit seinen Niederschlagsfeldern zum Montag sowie am Dienstag große Teile Neuseelands erfassen. Unwetterartige Regengüsse und schwere Gewitter können am kommenden Mittwoch und Donnerstag vor allem auf der Nordinsel Neuseelands nicht ausgeschlossen werden.
Europa
Mit fast schon klassischem Aprilwetter beginnt die neue Woche in Teilen Deutschlands. Kräftige Schauer und Gewitter sowie Sturmböen sind zunächst für die Nordhälfte, später vor allem für die Osthälfte relevant. Etwas ruhiger dürfte der Wochenstart im Südwesten verlaufen, wenngleich der Wind auch dort merklich auffrischt. Vorübergehend wird es kühler, da Luft polaren Ursprungs nach Mittel- und Osteuropa herangeführt wird. Die höhenkalte Luft stößt im weiteren Verlauf der Woche bis in den östlichen Mittelmeerraum vor.
Zum Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt voraussichtlich mehr nach Ost- und Südosteuropa sowie in den Adriaraum. Zur Wochenmitte und zum Donnerstag könnte sich das Wetter zeit- und gebietsweise auf der Balkanhalbinsel sowie von Bulgarien bis Rumänien von seiner ungemütlichen Seite zeigen. Zum Freitag sind dann auch in der Westhälfte der Türkei kräftigere Schauer und Gewitter denkbar. Signifikante Niederschläge können aus heutiger Sicht für den Ostersonntag in Südwesteuropa zum Ostermontag auch im Alpenraum nicht völlig ausgeschlossen werden. Insgesamt ist die Entwicklung der Großwetterlage über Europa im späteren Wochenverlauf aber noch recht unsicher. Teils gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Berechnungen.
Nordamerika
Nach einem teils sehr warmen Wochenende in der Osthälfte der USA mit einzelnen kräftigen Gewittern deutet sich in der neuen Woche in den mittleren und östlichen Bundesstaaten der USA eine Rückkehr der Kaltluft an. Diese gelangt aus dem Inneren Kanadas bis weit nach Süden voran. Entlang der markanten Luftmassengrenze können sich kräftigere Niederschläge entwickeln. Der Schwerpunkt möglicher Unwetter liegt am Montag und Dienstag vor allem im Osten und Südosten der USA. Nachfolgend soll sich das Wetter in den angesprochenen Regionen vorübergehend beruhigen, ehe zum nächsten Freitag bereits neue Signale für mögliche Starkniederschläge angedeutet werden.