Tropensturm trifft Australien

Der Sturm traf den Nordosten am Freitag mit voller Wucht, schwächt sich derzeit glücklicherweise ab.

Am Freitag ging Tropensturm „ITA“ im australischen Bundesstaat Queensland an Land. Dieses Wochenende könnte vor für einige Bewohner der Nordostküste Australiens ungemütlich verlaufen, denn erst am Montag soll sich der Tiefdruckwirbel wieder auf den Westpazifik zurückziehen.

Das System entwickelte sich am 5. April über dem sogenannten Korallenmeer nordöstlich von Australien, intensivierte sich zunächst rasch und zog stetig, aber langsam weiter nach Westen bzw. Südwesten. Obwohl sich das Tief vor dem eigentlichen Landgang zum Freitag deutlich abgeschwächt hatte (der Kerndruck war von einem Minimum von 960 hPa innerhalb von 12 Stunden auf 980 hPa gestiegen), traf es die Nordostküste Australiens noch mit voller Wucht. Würde man die Zyklone mit einem atlantischen Hurrikan vergleichen, so wäre selbiger bei Landgang in der Kategorie 2 gelistet worden. An der Wetterstation am Cape Flattery wurde am Freitagabend beispielsweise eine Spitzenböe von 154 km/h gemessen – dies entspricht bei uns der vollen Orkanstärke. Erstaunlich hoch war auch die mittlere Windgeschwindigkeit (10-Minuten-Mittelwert) von etwas über 110 km/h (Windstärke 11).

Neben Sturm auch Stark- und Dauerregen

Eine Gefahr geht aber nicht nur von den hohen Windgeschwindigkeiten aus, auch markante Niederschläge werden prognostiziert. Der Sturm soll sich in den nächsten 24 Stunden quasi parallel zur Küstenlinie langsam südostwärts verlagern. Die Zuggeschwindigkeit des Sturmzentrums liegt derzeit bei etwa 10 bis 14 km/h. Dieser Wert ist nicht sonderlich hoch, birgt aber ein gewisses Gefahrenpotential, da sich länger andauernde Niederschläge auf ein gewisses Gebiet konzentrieren können. Bereits in den letzten 24 Stunden hat das Tief in seinem Einflussbereich verbreitet 100  Liter Regen pro Quadratmeter gebracht. Weitere Niederschläge werden heute und am Sonntag erwartet, lokal sind Mengen um 200 Liter pro Quadratmeter denkbar. Der Schwerpunkt liegt dabei in den küstennahen Regionen bis etwa 100 Kilometer landeinwärts.

Das australische Wetteramt gab zeitnah eine Hochwasser- bzw. Überflutungswarnung für Teile des Bundesstaates Queensland heraus. Auch für Teile von New South Wales, Victoria und Tasmanien laufen bereits amtliche Warnungen.

Glücklicherweise traf “ ITA“ bisher auf einen Teil der Küste, welcher relativ schwach besiedelt ist. Die Schäden sollten demnach nicht mit dem Zyklon YASI vom 2.2.2011 vergleichbar sein. Damals entstanden allein für die Landwirtschaft Kosten in Höhe von mehr als 500 Millionen Australischen Dollar. Zeitweise waren 200.000 Haushalte ohne Strom- und Wasserversorgung.

Am Montag soll der Tropensturm unter weiterer Abschwächung auf den Westpazifik abdrehen.