Zwischen Winter und Sommer

In Skandinavien ist es noch teils winterlich, in Spanien schon teils heiß - so entsteht das Aprilwetter:

Gerade im Frühling sind die Temperaturunterschiede so groß wie selten in Europa. Besonders beeindruckend ist dies am heutigen Donnerstag zu sehen: Während es im Norden Schwedens teils noch frostig ist, erlebt der Süden Spaniens schon Hochsommerliches. So entsteht dann das klassische Aprilwetter.

Zwischen Dauerfrost und über 30°C

Gerade am heutigen Donnerstag sind die Temperaturunterschiede in Europa besonders beeindruckend. Andererseits spiegelt die aktuelle Verteilung auch ein typisches Bild für den April wider.

Blicken wir zunächst in die Region, in der zurzeit noch der Winter zu Hause ist, dem Nordosten Europas. So herrschen im Norden Schwedens, in Lappland, derzeit noch meist Minusgrade. In Abb. 1 sehen wir die WeatherPro-Prognose für den Ort Stora Sjöfallet. Dort wird heute wohl Dauerfrost herrschen, allenfalls null Grad sind dort maximal zu erwarten, vereinzelt ist neben Sonne auch etwas Schnee möglich. Noch kälter ist es im Nordwesten Russlands, in Workuta nördlich des Polarkreises herrscht heute strenger Dauerfrost bei einer Höchsttemperatur von nur -15°C (Abb. 2)!

Sehr sommerlich ist es dagegen bereits auf der Iberischen Halbinsel. Im Süden Spaniens, in Andalusien, werden dabei sogar heute erste "Heiße Tage" registriert, also mit Höchsttemperaturen von mindestens 30°C. So dürfte das Quecksilber im spanischen Cordoba heute bis auf 31°C klettern (Abb. 3), und auch in den kommenden Tagen geht es zumindest mit hochsommerlicher Temperatur weiter.

So entsteht unser Aprilwetter

Diese großen Temperaturunterschiede in Europa von maximal über 45 Grad sind zwar heute besonders groß, jedoch auch nicht weiter ungewöhnlich und typisch für diese Jahreszeit. Denn während in hohen Breiten noch teils Schnee liegt und die Luft nur langsam wieder erwärmt werden kann, steigt die Temperatur in den Subtropen mit dem höheren Sonnenstand bereits deutlich an.

Diese großen Unterschiede zeigen sich dabei auch in größeren Höhen in der Atmosphäre (Abb. 4), und die Natur ist bestrebt, diese Unterschiede auszugleichen, so gibt es häufiger windige Tage. Wir in Mitteleuropa sind damit zwischen sehr warm und sehr kalt hin- und hergerissen. Je nach Windrichtung bekommen wir entweder die wärmere Luft aus dem Südwesten oder die kältere aus dem Nordosten, auch in der Höhe prallen die Luftmassen aufeinander, wobei große Temperaturschwankungen möglich sind - der April macht dabei eben, was er will.

Das typische Aprilwetter indes - Sonne, Wolken, Schauer, teils mit Graupel, teils Gewitter - entsteht so wie in den letzten Tagen, wenn sich in der Höhe kältere Luft durchsetzt, die Sonne aber den Erdboden bereits recht gut erwärmen kann. Dadurch wird die Labilität recht groß, wodurch diese teils hoch reichenden Schauerwolken entstehen können.