Weltwetter-Übersicht
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.
Tropensturm PEIPAH nimmt Kurs auf die Philippinen
Vor ein paar Tagen entwickelte sich über dem Seegebiet von Palau im Westpazifik ein Tiefdruckgebiet, welches sich rasch verstärkte und seit dem gestrigen Samstag als Tropensturm gelistet wird. Der Wirbel verlagert sich derzeit mit etwa 22 km/h in Richtung Westnordwest und soll nach letzten Berechnungen am Dienstag auf die Philippinen treffen. Vermutlich wird der Sturm am Dienstag im Nordwesten von Mindanao an Land gehen. Mindanao ist die zweitgrößte Insel der Philippinen, auf der schätzungsweise 22 Millionen Menschen leben. Bis Donnerstag soll der Sturm in der Region verweilen und auch die Inselgruppe Visayas erfassen. Zum Donnerstag könnte das System auch die dritte Inselgruppe der Philippinen - Luzon - streifen. Die genaue Entwicklung ist aber noch nicht sicher.
Neuste Modelberechnungen deuten bis einschließlich Dienstag auf keine signifikante Verstärkung des Tropensturms hin, allerdings soll sich die Verlagerungsgeschwindigkeit des Wirbels ein wenig reduzieren und dies könnte zwangsläufig ein Problem für die Inselbewohner darstellen. Es wird demnach voraussichtlich nicht der Wind sondern vielmehr der Regen zu einem Risiko für die Bevölkerung. Überschwemmungen und Erdrutsche sind denkbar, denn 24-stündige Regenmengen von 200 bis über 300 Liter pro Quadratmeter können nicht ausgeschlossen werden. Bereits am heutigen Sonntag zeigt sich das Sturmsystem gut strukturiert und weist beeindruckende eingelagerte Gewittersysteme auf.
Unwetter in Argentinien?
Zeitweise kräftige Niederschläge sind bereits am heutigen Sonntag sowie zum Montag in den Provinzen Santiago del Estro und Cordoba möglich. Noch im Tagesverlauf verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt voraussichtlich weiter südwärts über die Provinzen La Pampa und Rio Negro hinweg nach Chubut. Gebietsweise werden 6-stündige Niederschlagsmengen von 100 Litern pro Quadratmeter angedeutet. Starkregen, Starkgewitter und Sturmböen sind denkbar. Auch Erdrutsche und Überflutungen könnten einzelne Regionen betreffen. Am Dienstag zieht das inzwischen eigenständige Tief ostwärts auf den Südatlantik ab.
Europa
Auch in Teilen Europas sind regional und zeitweise kräftigere Niederschläge denkbar. Heute und am Montag können sich auf der Balkanhalbinsel sowie in Teilen Griechenlands kräftigere Gewitter entwickeln. Im südlichen Italien sind an diesem Sonntag ebenfalls kräftige Schauer und Gewitter möglich. In der Nacht zum Dienstag sowie tagsüber sind dann auch in Deutschland stärkere Schauer möglich, teils mit Graupel oder Blitz und Donner. Gleichzeitig kommt es von Nordwesten her zu einem Temperaturrückgang. Zuvor wird am Montag in vielen Regionen Deutschlands die 20-Grad-Marke erreicht.
Nordamerika
Unwetterartige Niederschläge sind heute und am Montag im Südosten der USA möglich. Feucht-warme Luft aus dem Golf von Mexiko trifft auf trocken-kalte Luft aus Kanada; ein idealer Nährboden für potentielle Schwergewitter. Starkregen und lokale Überflutungen sind nicht auszuschließen. Zum Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt entlang der Ostküste nordwärts. Zum Mittwoch beruhigt sich das Wetter deutlich. Doch schon am kommenden Wochenende, aus heutiger Sicht ab Sonntag, könnte sich abermals eine markante Wetterlage über den USA einstellen. Die genaue Entwicklung ist jedoch noch unsicher. Wir halten Sie auf dem Laufenden.