Das Problem mit dem Staub
Schon am Montag hatten wir es mit Saharastaub in der Luft zu tun. Ab dem morgigen Donnerstag wird uns voraussichtlich in der Höhe eine Staubwolke hinweg ziehen mit ungleich höherer Konzentration. Dieses bereitet bei der Wettervorhersage einige Schwierigkeiten.
Woher kommt die Staubwolke?
Doch wie kann es zu so hohen Staubkonzentrationen kommen? Dazu schauen wir uns die Wetterlage an: Auf dem Ostatlantik befindet sich das Tief "Karola", dessen Einfluss weit nach Süden reicht, zudem entsteht über Spanien derzeit ein Randtief.
Die kältere Luft, die damit verbunden sehr weit in den Südwesten Europas und auch bis nach Afrika vorankommt, sorgt dort für eine hohe Labilität. Das bedeutet, dass es für ein Luftpaket am Boden leicht ist, in die höhere Atmosphäre hinaufzusteigen, Schauer und Gewitter entstehen. Damit wird der Saharastaub über Nordafrika ebenfalls in die Höhe befördert.
Gleichzeitig weht in der Höhe um das Tief herum ein sehr kräftiger Höhenwind, ein Jetstream (Abb. 2 und 3). Dieser holt jetzt gewissermaßen "den Staub ab" und führt ihn von Marokko und Libyen nord- bis nordostwärts um das Tief über dem westlichen Mittelmeer herum nach Deutschland.
Donnerstag bis Samstag hohe Staubkonzentration
Erreichen wird uns die die Staubwolke ab Donnerstag, wobei die Konzentration von Südwesten her zunehmen wird. Die von der Universität von Athen prognostizierten Gesamtmengen zeigen gar extrem hohe Werte, die die Staubmenge über der Sahara selbst teilweise übersteigen. Am Samstag befindet sich vor allem noch im Osten Deutschlands eine große Menge davon in den höheren Luftschichten.
Diese extremen Werte bringen große Unsicherheiten in die Wettervorhersage für die kommenden Tage. Bis heute ist nicht endgültig erforscht, wie hoch der Einfluss von Saharastaub auf Wolken- und Niederschlagsbildung ist, man hat aber beispielsweise herausgefunden, dass er auf dem Atlantik die Bildung von Hurrikanen begünstigt.
Möglich ist, dass es die Sonne dabei zeitweise schwer haben kann und durch hellblaue bis weiße, hohe Bewölkung scheint. Zeitweise können aber die Wolken so dicht sein, dass die Sonne gar nicht zu sehen ist. Dies gilt dann morgen und am Freitag auch für die Regionen, in denen ohne die Anwesenheit von Staub viel Sonnenschein zu erwarten wäre. Auch die Temperatur wäre dementsprechend gedämpft, da ein hoher Teil der Sonneneinstrahlung an den Staubpartikeln absorbiert wird.
Da von Freitag auf Samstag die Schauerneigung von Westen her zunimmt, kann es dann bei Niederschlägen dieser Staub auch auf Autos in Form von gelblich-rötlichen Flecken sichtbar werden. Jedenfalls sollte man im Hinterkopf behalten, dass bei der Prognose insbesondere in Sachen Sonnenscheindauer und Temperatur eine recht hohe Unsicherheit herrscht.