US-Ostküste droht Schneesturm

Der Winter lässt die USA nicht los: Erneut zieht ein Schneesturm an der Ostküste auf. Was ist ein Blizzard?

Der zurückliegende Winter brachte den USA teils Rekordschneemengen und Kälte, und auch jetzt Ende März droht der Ostküste ein Schneesturm der kräftigeren Art, ein Blizzard.

Schwere Sturmböen und Starkschneefall

Über Florida entsteht zurzeit ein Tiefdruckgebiet, das unter rasanter Verstärkung zu einem Sturmtief vor der Ostküste der USA über den Atlantik nach Norden zieht. Dieser in den USA Nor'easter genannte Schneesturm sorgt dafür, dass der nationale Wetterdienst insbesondere für die Halbinsel Cape Cod östlich von Boston, Massachusetts, eine Vorwarnung vor Blizzard-Bedingungen herausgegeben hat. Was bedeutet das?

Ein Blizzard ist in Stärke und Intensität nicht mit den Schneestürmen vergleichbar, wie wir sie hierzulande erleben. Selbst in den USA sind sie recht selten. Sie treten vor allem in den Great Plains und im Nordosten auf. Ein Blizzard ist durch folgende Bedingungen definiert:

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Wie so etwas aussehen kann, demonstriert das folgende Video:

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Wie entsteht der Schneesturm?

Ursache ist wie bei allen Nor'easter genannten Schneestürmen ein Vorstoß arktischer Luftmassen, in diesem Fall von Kanada kommend in Richtung Große Seen. Auf der Vorderseite dieses Kaltluftvorstoßes entsteht ein Tief bei Florida, das dann über dem Atlantik nach Nord bis Nordosten zieht, also etwa parallel zur Ostküste der USA.

Durch das milde Wasser des Ozeans wird reichlich Energie bereitgestellt, sodass dieses Tief hervorragende Entwicklungsbedingungen vorfindet. Daher verstärkt es sich rasch zu einem Sturmtief, wie auf der WeatherPro Bodendruckkarte vom 25. bis 27.03. (Abb. 2 bis 4) deutlich zu sehen ist. An seiner Ostflanke gleitet mit kräftigem Nordostwind (daher der Name Nor'easter) die "herumgewickelte" Warmluft auf die Kaltluft auf, sodass kräftige Schneefälle entstehen können (Abb. 5).

Verkehr kann zum Erliegen kommen, Stromausfälle möglich

Nach aktueller Lage der Vorhersagemodelle ist der Abstand zum Festland noch relativ groß, sodass nur die küstennahen Regionen von den markantesten Wettererscheinungen betroffen sein werden. Doch muss man insbesondere im Osten des Bundesstaates Massachusetts mit zweistelligen Neuschneemengen rechnen, auf der Cape Cod Halbinsel sind bis zu 30 cm denkbar (Abb. 6).

Insbesondere, da der Höhepunkt des Blizzards am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) stattfindet, dürfte der Berufsverkehr massiv gestört sein. Kommt es wirklich zu einem Blizzard, so dürfte das Autofahren gar unmöglich sein. Durch den Starkschneefall in Verbindung mit teils schweren Sturmböen von teils über 100 km/h (Abb. 7) sind auch Stromausfälle möglich. Sollten wir Bildmaterial oder Videos über das Ereignis erhalten, so werden wir sie anschließend auf Facebook oder über Twitter veröffentlichen.