Weltwetter-Übersicht

Frühling in Russland, Aprilwetter bei uns. Ein Wirbelsturm gefährdet die Suche nach der MH370.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.

  1. Europa

    In der Abbildung 1 stechen sofort die stark positiven Abweichungen der Temperatur über Osteuropa und Westrussland ins Auge, die durch den Zustrom subtropischer Luft resultieren. Demnach wird auf der Vorderseite eines ausgedehnten Höhentroges warme Luft weit in die nördlichen Breiten gelenkt (vgl. Abb. 2). Die Luft hat dabei ihren Ursprung über Nordafrika. Hoher Luftdruck im Bereich des Schwarzen Meeres begünstigt gleichzeitig den Warmluftvorstoß, der zu Beginn der neuen Woche bis weit in den Osten Skandinaviens reicht. In den Regionen, wo sonst nicht selten zu dieser Jahreszeit noch Schnee liegt, werden frühlingshafte Temperaturwerte erreicht, so auch in Moskau oder Kiew. Erst zur Wochenmitte wird es in diesen Regionen wieder kälter. 

    In Mitteleuropa bestimmt in den kommenden Tagen vielmehr tiefer Luftdruck in Verbindung mit höhenkalter Luft unser Wetter, wodurch hochreichende Quellwolken teils kräftige Regen- oder Graupelschauer hervorbringen. In höheren Lagen fällt auch Schnee. Also quasi Aprilwetter, das etwa bis zur Wochenmitte anhält. Nachfolgend sorgt dann hoher Luftdruck über Skandinavien für zunehmende Sonnenanteile, trockenes Wetter sowie ansteigende Temperaturwerte.

    In Westeuropa sowie im Mittelmeerraum bleibt es recht unbeständig, wobei örtlich Unwetter durch starke Schauer und Gewitter drohen. Der EF-Index für den Niederschlag in der Abbildung 3 zeigt in dem Zusammenhang positive Anomalien.
     
  2. Nordamerika

    Weite Teile der USA sind noch weit entfernt von Frühlingswetter. So greifen auch zu Beginn dieser Woche erneut arktische Tröge von Kanada auf den Mittleren Westen und den Nordosten der USA über, die nicht nur frostige Luft, sondern zum Teil auch Schneefälle bringen. Am Beispiel unseres jeweiligen Ortswetters für New York und Chicago wird ersichtlich, dass dort die Bevölkerung immer noch auf die wärmere Winterjacke angewiesen ist (vgl. auch Abb. 4). Auffällig sind aber auch die großen Temperatursprünge (wie beispielsweise zum Ende der Woche in New York), sobald die Strömung wieder auf Südwest kippt und recht ungehindert subtropische Luft vom Golf von Mexiko bis weit nach Norden vordringen kann.

    Zuvor kündigt sich aber vor der Ostküste der USA ein kräftiges Tiefdruckgebiet an, welches durchaus Orkanstärke erreichen kann und im Verlauf der Woche küstenparallel von Florida bis in die Neuenglandstaaten zieht. Der Schwerpunkt des Windfeldes bleibt aber voraussichtlich über dem Atlantik, wie der EF-Index in der Abbildung 5 zeigt. Dennoch drohen in küstennahen Gebieten im Nordosten der USA sowie Neufundland und Labrador schwere Sturmböen mit der Gefahr einer Sturmflut (Abb. 6).
     
  3. Südindischer Ozean

    Im Südindischen Ozean hat sich der Zyklon "Gillian" gebildet, der weit vor der Westküste Australiens nach Süden zieht (vgl. Abbildung 3 und 5). Ausgerechnet in diesem Gebiet hat ein chinesischer Satellit vor einigen Tagen mögliche Wrackteile der seit nun zwei Wochen vermissten Boeing des Fluges MH370 entdeckt, woraufhin die Suche mit Schiffen, Flugzeugen und Hubschraubern auf das rund 2000 km westlich von Perth gelegene Seegebiet ausgeweitet wurde. Jedoch stellt der Wirbelsturm nun in den kommenden Tagen die Piloten und Seefahrer vor große Herausforderungen. Hohe Wellen, starke Regenfälle und Gewitter sowie hohe Windgeschwindigkeiten könnten die Suche nach der verschollenen Boeing der Malaysia Airlines stark einschränken.