März: Halbzeitbilanz
Kurz vor Erreichen der Monatsmitte an diesem Wochenende blicken wir auf die erste Märzhälfte 2014 zurück, welche in der Tat außergewöhnlich zu nennen ist, denn es wurden einige Rekorde aufgestellt.
März 2014 bisher: sehr warm, sehr sonnig und sehr trocken
Die bisherige Statistik dürfte niemanden verwundern, denn das Ergebnis spricht auch unserer Empfindung: Nach den ersten leicht unbeständigen Tagen stellte sich durch ein umfangreiches Hochdruckgebiet ein Wetter ein, das wohl eher in den Mai passen dürfte: in Deutschland schien die Sonne überdurchschnittlich häufig vom Himmel, und an den Nachmittagen stieg die Temperatur auf deutlich übernormale Werte, am 9. und 10.03. gar in den Rekordbereich. Landwirte und Kleingärtner werden aber wohl wegen der sehr großen Trockenheit klagen, gebietsweise fiel in diesem Monat überhaupt kein Tropfen Regen. Nun der Überblick im Detail, wir betrachten das Wetter bis zum 13.03.2014.
Wetterablauf bisher
Der Monat begann noch gebietsweise unbeständig. Ursache hierfür war das Tief Christine, das von den Britischen Inseln ausgehend seinen Einfluss über Westeuropa weiter nach Süden bis ins Mittelmeer ausweitete. Dort verblieb es noch und sorgte für einige Unwetter.
Für uns in Deutschland brachte "Christine" zum Monatsanfang besonders im Westen Deutschlands Regen mit Schwerpunkt im Nordwesten. Bremen zum Beispiel bekam fast seinen gesamten Niederschlag im März bisher an seinem ersten Tag (Abb. 2), in höheren Lagen der Mittelgebirge fiel Schnee. Auch einige Jecken im Straßenkarneval wurden dabei etwas nass.
Ab dem Aschermittwoch setzte sich von Südwesten her jedoch gleichzeitig hoher Luftdruck durch und bildete mit einem weiteren Hoch über Nordwestrussland eine weit reichende Hochdruckbrücke, wodurch sich von Westen her allmählich sonniges Wetter in Deutschland durchsetzte. Zunächst gab es jedoch noch einige Gebiete mit zähem Nebel oder Hochnebel, insbesondere im Osten, wo am Rand des erwähnten Tiefs "Christine" über dem Mittelmeer noch feuchtere Luft einsickerte. Doch auch dort war ab Samstag, dem 08.03.2014, die Sonne angekommen, und fortan schien sie bei nur wenig Nebelfeldern beinahe überall in Deutschland bis zum heutigen Tag. Höhepunkt waren der 09. und 10.03.2014, wo viele Wärmerekorde der ersten Märzdekade (01. bis 10.03.) aufgestellt wurden.
Überall deutlich mehr Sonne als üblich
Dabei wundert es nicht, dass sich viele über reichlich Sonnenschein gefreut haben, denn die Sonne schien überall deutlich länger als im langjährigen Mittel bis zum gleichen Zeitraum (13.03.). Dies gilt insbesondere für den Nordwesten Deutschlands, wo zuerst der Einfluss des Tiefs "Christine" zugunsten der Hochs "Guido", "Helmut" und "Ingo" wich. Der Flughafen Bremen hat mit 98,3 Sonnenstunden bis zum 13. März das über 2,5-fache der sonst bis zu diesem Zeitraum üblichen Sonnenscheindauer bekommen (Abb. 2). Etwas häufiger von Wolkenfeldern der nahen Tiefdruckzentren beeinflusst war dagegen der Süden. Aber auch dort wird man sich nicht beschweren, denn auch in Freiburg im Breisgau hat man mit 88,8 Stunden Sonne schon über das 1,5-fache der sonst bis zum 13. März durchschnittlichen Sonnenstunden erreicht.
Sehr warm
Wie in der Wetterübersicht bereits angesprochen war es bisher deutlich wärmer als sonst in der ersten Märzhälfte. Meist liegt die Abweichung der Mitteltemperatur 3 bis knapp 4 Grad über den Normalwerten. Die höchsten Abweichungen wurden dabei im Westen und Nordwesten erreicht, zum Beispiel am Flughafen Köln/Bonn mit einer bisherigen Mitteltemperatur von 8,0°C, das ist 3,9 Grad wärmer als im Mittel bis zum 13. März (Abb. 4). Warm, aber nicht so viel deutlicher als im Jahresdurchschnitt war es in Freiburg im Breisgau, dort wich die Temperatur mit 6,5°C im Mittel "nur" um 1,9 Grad nach oben ab. Wie oben bereits erwähnt wurden am 09. und 10. März reihenweise Wärmerekorde für die erste Märzdekade neu aufgestellt. Damit war es in Hamburg und Bremen so warm wie seit mindestens 123 bzw. 124 Jahren nicht (Beginn der Wetteraufzeichnungen dort).
Extreme Trockenheit
Verbunden mit der lang anhaltenden Hochdruckphase blieben dementsprechend die Niederschläge aus. Einzig der Nordwesten und Süden bekamen nennenswerte Niederschlagsmengen zu Beginn des Monats ab. So fielen zwar in Bremen am 1. März 13,3 Liter auf den Quadratmeter und damit 69% des bis zum 13.03. normalen Niederschlags. Doch nachfolgend kam bis auf einzelne Tropfen nichts vom Himmel. Im Süden regnete bzw. schneite es zwar etwas häufiger, aber wenig intensiv. So dürfte man auch in Ulm mit 8,6 Litern pro Quadratmeter oder 49% des normalen Niederschlags über Trockenheit klagen (Abb. 5).
Noch mehr dürfte dies aber im Osten Deutschlands der Fall sein. So fiel an vielen Stationen in diesem März bisher überhaupt kein Niederschlag, so wie zum Beispiel in Nürnberg (Abb. 6), Leipzig oder Rostock. Andere meldeten nur unwesentliche Mengen. Dementsprechend sind die Böden sehr trocken, die Waldbrandwarnstufe ist gebietsweise bei Stufe 4 (von 5) angekommen. Mit dem nun heranziehenden Sturmtief muss man dabei insbesondere auf freien Flächen (Beispiel Mecklenburg-Vorpommern) auch mit Staub- und Sandstürmen rechnen.
Wie geht es weiter?
Der Wechsel der Monatshälfte bedeutet auch gleichzeitig ein Wechsel der Großwetterlage. Denn wie bereits angekündigt leitet das nun heranziehende Sturmtief "Ev" einen wechselhaften und unbeständigen, zunächst auch teils stürmischen Wetterabschnitt ein. Dementsprechend dürfte es mit aufkommendem Regen zumindest Entspannung für die Natur geben, ob die erwarteten Mengen jedoch ausreichen, um die Trockenheit zu beenden, darf bezweifelt werden.
Auch die Temperatur wird spürbar zurückgehen - uns wird es kühl vorkommen. Aber eigentlich ist dies nur eine Rückkehr zu den für die Jahreszeit üblichen Werten, daran wird sich wohl bis Ende des Monats auch nicht mehr viel ändern (Abb. 8). Man kann also davon ausgehen, dass der März 2014 insgesamt als sonnenscheinreicher, niederschlagsarmer und warmer Monat in die Wetterstatistik eingehen wird.