Weltwetter-Übersicht

Heute im Fokus: Zwei Tropenstürme vor Australien und Unwettergefahr im östlichen Mittelmeerraum.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Australien
    Erst gestern haben wir an dieser Stelle über die zwei Wirbelstürme vor Australien berichtet, die in den nächsten Tagen den Norden und Nordosten des Kontinents beeinflussen. Das westlich der Halbinsel Cape York liegende Tief hat bereit den Status eines Zyklons bekommen, und wurde "Gillian" getauft. Der Tropensturm "Gillian" befindet sich zurzeit im Golf von Carpentaria südlich von Neuguinea und zieht zunächst weiter südostwärts, bevor er voraussichtlich am Dienstag eine südwestliche Zugbahn einschlägt und nachfolgend am Mittwoch oder Donnerstag in Höhe von Mornington Island mit seinem Kerngebiet auf Land trifft. Zuvor ist aber besonders der westliche Küstenstreifen von Cape York betroffen. Mit Winden bis Orkanstärke und teils kräftigen Regengüssen ist dabei mit Überschwemmungen und Schäden zu rechnen. Glück ist, dass diese tropische Region des australischen Bundesstaates Queensland nur dünn besiedelt ist.

    Das zweite, weiter östlich liegende Tief hat bislang nocht nicht den Status eines Zyklons erhalten, doch geht von diesem Tief eine womöglich weit größere Gefahr aus, da es durch seine Zugrichtung die beliebte Urlaubsregion um Hamilton Island betrifft. Der Extreme Forecast Index in der Abbildung 2 gibt deutliche Signale für hohe Windgeschwindigkeiten und sintflutartige Regenfälle, die das Taucherparadies am Great Barrier Reef in den kommenden Tagen bedrohen.

    Neben der Gefahr der hohen Windgeschwindigkeiten besteht zum einen auch die einer Sturmflut mit küstennahen Überschwemmungen. Aber auch die gewittrigen Regengüsse sind in der tropischen Luftmasse extrem. Teils sind in nur sechs Stunden Regenmengen von 60 Litern pro Quadratmeter möglich, wodurch von Überflutungen auszugehen ist. Die Abbildung 3 zeigt in diesem Zusammenhang die Niederschlagssummen, die bis Mittwoch durchaus erreicht werden können. So sind örtlich über 250 Liter pro Quadratmeter denkbar. Danach wird sich dieser Zyklon über dem östlichen Queensland auflösen, weitere, teils kräftige Regengüsse sind allerdings noch möglich.
     
  2. Eurasien
    Doch nicht nur in Australien, sondern auch im östlichen Mittelmeerraum und im Nahen Osten deutet der EF-Index in der Abbildung 4 mit positiven Niederschlagsanomalien auf mögliche Wettergefahren durch heftige Regenfälle hin. Zu verschulden ist dies einem Höhentief, in dessen Bereich höhenkalte Luft polaren Ursprungs eingelagert ist, woher auch die Bezeichnung Kaltlufttropfen stammt. Die niedrigen Höhentemperaturen bewirken ein hohe Labilität, welche sich durch hochreichende Quellbewölkung bemerkbar macht, wobei nicht selten Schauer und Gewitter ausgelöst werden (vgl. auch Abbildung 5).

    Durch das Mittelmeer ist das Feuchteangebot hoch, so dass in den kommenden Tagen sowohl in der Türkei als auch in Griechenland die Gefahr durch Starkregen erhöht ist. Im weiteren Verlauf der Woche verlagert sich das Tiefdruckgebiet dann weiter zur Arabischen Halbinsel, wo die feucht-labile Luft dann auf trocken-warme Festlandsluft stößt. Weitere Starkregenfälle mit Gefahr von Überflutungen sind durchaus möglich.
     
  3. Mitteleuropa
    Das Wetter in unseren Breiten wird in der gesamten Woche von einer recht stabilen Hochdruckbrücke geprägt, wodurch bis mindestens Freitag meist von Früh bis Spät recht ungestört die Sonne scheint. In Verbindung mit höhenwarmer Luft schafft es das Quecksilber zunächst auf frühlingshafte Werte, bevor ab Dienstag das Temperaturniveau vorübergehend etwas gedämpft wird. In der zweiten Wochenhälfte steigt die Temperatur dann aber wieder an (vgl. auch Abbildung 1).

    Erst am nächsten Wochenende und in der darauffolgenden Woche rückt die Frontalzone mal wieder etwas mehr nach Süden, wodurch Deutschland wieder stärker in den Bereich von Tiefausläufern gelangt, die wechselhaftes und zeitweise sehr windiges Wetter einleiten. Die Sturmgefahr nimmt dann besonders in der Nordhälfte Deutschlands zu, doch auch Großbritannien sowie weite Teile Skandinaviens könnten abermals von heftigen Stürmen heimgesucht werden.