Karneval 2014

Karneval, Fasching, Foaset: Wie auch immer man es nennt - wie wird das Wetter in den Hochburgen?

Heute ist Weiberfastnacht, damit beginnt der Straßenkarneval in vielen Städten unseres Landes. Klar, dass dabei auch das Wetter eine wichtige Rolle spielt. Und das ist in diesem Jahr leicht unbeständig. Wo und wann kann man also am besten auf den Straßen feiern?

Wettertrend: Unbeständig

Recht undurchsichtig und regional unterschiedlich präsentiert sich dabei das Wetter aktuell in Deutschland, und daran wird sich in den kommenden Tagen wohl wenig ändern. Damit ist gleich klar: Nicht jeder Jecke wird trocken bleiben, wenn es zum Feiern nach draußen geht. Doch zunächst ein kurzer Überblick über die Wetterlage:

Wetterlage aktuell

Eine grundsätzliche Idee von der sich nun einstellenden Wetterlage bekommt man, wenn man sich Wind und Bodendruck zum Beispiel mittels MeteoEarth App ansieht (Abb. 2): Dort sieht man, wie sich Tiefs von der Nordsee kommend nach Südosten über Deutschland ausweiten und sich zwischen die Hochdruckgebiete im Osten zum einen und über dem Atlantik zum anderen "zwängen". Dabei halten sich am heutigen Donnerstag noch Überreste eines Ausläufers von Tief Yvonne über Deutschland auf, die vor allem im Süden noch etwas Regen, in höheren Lagen auch noch Schnee bringen können (insbesondere im Schwarzwald hat es in der Nacht gebietsweise kräftig geschneit, diese Niederschläge werden jedoch schwächer).

Über die Karnevalstage befindet sich der Schwerpunkt des tiefen Luftdrucks über Deutschland (Abb. 3), wobei immer wieder Tiefs entstehen und über uns hinwegziehen. Vollständig verliert sich allerdings auch der Einfluss des Osteuropahochs nicht, nach Osten hin werden die entsprechenden Tiefausläufer dann deutlich abgeschwächt und weniger wetterwirksam. Dennoch: Eine genau regionale Aufteilung ist aufgrund einiger, teils kleinräumiger Tiefs recht schwierig, da hierdurch die Wettervorhersage mit höheren Unsicherheiten behaftet ist (, wie man auch an den unterschiedlichen Ergebnissen unterschiedlicher Wettermodelle in den Abb. 4 bis 6 erkennt). Dementsprechend empfehlen wir für die konkrete Planung, sich zeitnah zum Beispiel mit unserer Wetter App WeatherPro nach dem Wetter an seinem Aufenthaltsort zu informieren.

Wetter zu Weiberfastnacht und am Freitag

Während im Tagesverlauf die Überreste des Tiefs "Yvonne" nach Osten abziehen und sich gleichzeitig auflösen, setzt sich von Westen her vorübergehend Zwischenhochdruckeinfluss durch. Der Westen dagegen muss sich für den Nachmittag oder Abend bereits auf den nächsten Regen vorbereiten, da bereits Tief "Zarah" anklopft. Dieses Regengebiet ist heute Abend dann etwa an einer Linie Ostfriesland - Südwestfalen - Bodensee erreicht. Sprich: um 11:11 Uhr wird es in Köln bei der Eröffnung des Straßenkarnevals am Alten Markt trocken sein, und trotz allmählich zunehmender Bewölkung zeigt sich wohl auch noch die Sonne. Gleiches gilt für Bonn, Düsseldorf, Mainz und Freiburg im Breisgau. Für den Nachmittag sollte man sich allerdings auf Regen vorbereiten, auch der Wind nimmt im Westen zu. Von Bayern über Thüringen nach Vorpommern ist es zunächst wolkig, hier und da ist ist noch etwas Regen möglich, vor allem nach Süden hin. Außer in den östlichen Mittelgebirgen sind wenige Zentimeter Neuschnee möglich, im Schwarzwald kann vereinzelt auch deutlich mehr zusammenkommen. 

Am Freitag zieht dann bereits wieder das nächste Tief heran. Dabei schwächt sich der Tiefausläufer von "Zarah" ab und bringt nur noch gebietsweise etwas Regen beziehungsweise ab über 600 Meter etwas Schnee. Im Osten bleibt es meist trocken. Doch der nächste Tiefausläufer ist schon wieder auf dem Weg, er bringt zum Freitagnachmittag vor allem dem Südwesten Regen, der insbesondere in Richtung Rheinland-Pfalz und Baden auch kräftiger ausfallen kann. Während man also in Mainz oder Worms ziemlich nass wird, kann man in München sogar mit Sonne rechnen, da hier leichter Föhneinfluss wirksam wird. Winterlich wird es ab 800 Meter, vor allem Richtung Schwarzwald und Allgäu, dort ist wieder lokal Starkschneefall möglich. Ansonsten geht die Temperatur zwar etwas zurück, mit maximal meist 5 bis 10°C bleibt sie aber feiertauglich.

Wettertrend für Samstag

Der Samstag zeigt sich bei uns zweigeteilt: Während es in der Nordosthälfte meist trocken bleibt und sich zeitweise auch die Sonne gut zeigen kann, überwiegen im Südwesten eindeutig die Wolken. Wer dort im Freien unterwegs ist, sollte dabei auch den Schirm mitnehmen, auch wenn es längere Zeit trocken sind. Denn überall sind dort Schauer möglich, in der Nähe der Nordsee sogar vereinzelt Gewitter. In den Alpen schneit es noch, wobei in den östlichen Alpen örtlich 10 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen können. Die Höchsttemperaturen liegen bei 5 bis 9°C im Westen und 9 bis 12°C im Osten.

Sonntag

Am Sonntag werden wohl viele Würzburger das aktuelle Wetter genau verfolgen, denn dann findet dort der größte traditionelle Karnevalsumzug außerhalb des Rheinlandes statt. Und ihnen können wir verhalten optimistisch sagen: zumindest die meiste Zeit wird es dabei trocken bleiben, wenngleich viele Wolken am Himmel sind. Denn Deutschland befindet sich dann im "Niemandsland" zwischen Tiefs über der Nordsee und dem Mittelmeer. Die bislang meist trockenen Karnevalshochburgen des Ostens wie zum Beispiel Köthen, Dessau-Roßlau, Cottbus oder Radeburg sollten allerdings mit etwas Regen rechnen. Positiv für alle ist, dass der Wind insgesamt nur schwach ist. Die Temperatur bleibt bei Höchstwerten von 5 bis 10°C ähnlich wie an den Vortagen.

Rosenmontag und Veilchendienstag

Rosenmontag

Klar, dass Köln, Düsseldorf, Mainz und alle anderen Hochburgen im Rheinland vor allem auf den Rosenmontag blicken. Millionen von Jecken werden unterwegs sein, um sich die Umzüge anzusehen. In diesem Jahr sollten sie sich jedoch den Schirm nicht nur zum "Kamelle"-auffangen mitbringen, er könnte durchaus auch seines ursprünglichen Existenzgrundes wegen mitgeführt werden. Denn der nächste atlantische Tiefausläufer greift dann auf den Westen Deutschlands über.

So sind in Köln, Düsseldorf und Mainz schon in der ersten Tageshälfte Schauer möglich, die teils bis in tiefe Lagen mit Schnee vermischt sein können. Am Nachmittag steigt die Schneefallgrenze dann etwa auf 300 bis 500 Meter an, es bleibt dabei im Südwesten unbeständig, und auch der Wind frischt wieder auf.

Anders dagegen in Berlin, dort bleibt es zwar voraussichtlich wolkenreich, aber auch weitgehend trocken. Die besten Chancen auf Sonne für Rosenmontag hat man in München und weiter südlich, auch dort dürfte es überwiegend trocken bleiben.

Veilchendienstag

Auch am so genannten Veilchendienstag gibt es noch diverse Karnevalsumzüge. Zum Beispiel findet in Olfen im Kreis Coesfeld im Münsterland dann der traditionelle Umzug statt, und auch dort wäre ein Wetterschutz keine schlechte Idee . Denn die Wetterlage dann ähnelt der vom Samstag. Überall in Deutschland muss man dann bei vielen Wolken und nur wenigen Auflockerungen mit Schauern rechnen. Im Süden sollte man sich in den Frühstunden nicht wundern, denn mit der kälteren Luft in der Höhe kann es dort teils bis in tiefe Lagen Schnee geben. Ab Mittelgebirgsniveau könnte es sogar mal für eine dünne Schneedecke reichen. Im Flachland sieht es aber nach wie vor nicht winterlich aus, nur nasskalt bei maximal meist 6 bis 9°C.

Am Aschermittwoch ist dann zwar alles vorbei, nicht aber das Wetter. Im Gegenteil: Es gibt Anzeichen, dass Ausläufer eines Sturmtiefs dann für turbulentes Wetter bei uns sorgen könnten mit kräftigen Schauern und Sturmböen. Doch dies ist zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr unsicher.

Trotz der teils durchwachsenen Aussichten wünschen wir allen Spaß beim Fasching, beim Karneval oder beim Foaset - und das Wetter konnte doch noch keinem echten Jecken oder Narren den Spaß am Feiern nehmen ...