Sommer-Feeling am Mittelmeer
Gestern hatten wir es schon in unseren Weltwetter-News angedeutet. Und um die neue Woche mit guten Nachrichten starten zu lassen, wollen wir uns damit auch gleich der angenehmen Seite des Europa-Wetters zuwenden. Denn wer jetzt spontan in das Flugzeug hüpfen kann hat die Möglichkeit, einen Vorgeschmack auf den Sommer zu bekommen.
T-Shirt-Wetter am Mittelmeer
Denn wer in dieser Woche in der glücklichen Lage ist, per Last-Minute ans Mittelmeer fliegen zu können, der hat die Möglichkeit, nach nur ein, zwei Stunden Flug im Sommer zu landen. Wer dabei richtig wählt, der kann viel Sonnenschein und Höchsttemperaturen über 20°C erwarten! Zwar wird das Mittelmeer mit Wassertemperaturen im Mittel um 15°C noch vielen zu kalt sein. Vereinzelt wurden allerdings auch schon 17°C gemessen, wie an der Küste von Palermo. Nord- und ostseeerfahrene Urlauber dürften bei derlei Temperaturen also durchaus bereits ans Schwimmen denken.
Unser Tipp: Sollen es nur ein paar Tage im "Vorsommer" sein, so empfehlen wir vor allem das zentrale und südliche Italien, also von der Toskana bis nach Sizilien, aber auch Sardinien, überall dort werden am Dienstag vermehrt 19 bis 22°C Höchsttemperatur erwartet (Abb. 2).
Soll die Vorschau des Sommers etwas längerfristig angelegt sein, etwa bis zum kommenden Wochenende, so sollte man sich am Mittelmeer so weit östlich wie möglich orientieren, also in Richtung Griechenland oder besser noch Türkei. Dort sind auch am kommenden Wochenende noch Temperaturen von über 20°C zu erwarten (Abb. 3). Dies ist selbst für diese Region im Februar viel zu warm. Wie kommt das zustande?
Warum ist es so mild?
Wie kommen derartige Temperaturen zustande? Auch bei uns in Deutschland ist es ja für die Jahreszeit viel zu mild. Grundsätzliche Ursache ist die Dominanz der Tiefdruckgebiete vom Atlantik, die uns mit Meeresluft vorsorgen. Diese ist ja im Winter grundsätzlich milder als Festlandsluft aus östlichen Richtungen.
Ob es dabei gerade "viel zu mild" oder nur "etwas zu mild" ist, hängt von unserer Position im Verhältnis zum Tiefdruckgebiet ab: Auf seiner Vorderseite wird mit südwestlicher Strömung oft Meeresluft aus subtropischen Regionen herangeführt, sodass die Temperaturen deutlich über die Normalwerte hinaus schießen. Ziehen diese Tiefs dann weiter nach Osten oder Nordosten, so gelangen wir auf deren Rückseite. Dabei sind wir dann unter Einfluss von polarer Meeresluft, sodass die Temperatur in Richtung normale oder kurzzeitig auch unternormale Werte sackt. Das nächste Tief ist in dieser Saison jedoch nie weit, und das Spiel wiederholt sich von vorne.
Ähnlich sieht es zurzeit auch im südlichen Europa aus, nur auf höherem Temperaturniveau. Wir sehen in der folgenden Animation die Temperaturabweichung von den Durchschnittswerten in einer Höhe von etwa 1.500 Metern Höhe. Sie erklärt auch unsere Empfehlung aus dem ersten Absatz:
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Tiefs auf dem Weg nach Afrika
Wir erkennen hier den Verursacher der nun beginnenden Wärmewelle für den Mittelmeerraum. Es ist ein Tief, das vom Atlantik südostwärts bis in den Norden Afrikas vorangekommen ist und steht im Zusammenhang mit einem Kaltluftvorstoß. Auf seiner Vorderseite bringt dieses Tief die Wüstenluft von eben dort über das Mittelmeer nordwärts (Abb. 4). Das recht milde Mittelmeerwasser kühlt diese Luft nur moderat ab, sodass auf der Vorderseite dieses Tiefs die Temperatur in die Höhe getrieben wird.
Blicken wir zurück in die Animation so sehen wir, dass dieser Kaltluftvorstoß sich mit dem Tief nur allmählich nach Osten verlagert, sodass der östliche Mittelmeerraum noch lange auf seiner Vorderseite bleibt, um zwar ausreichend Wärme abzubekommen, aber weit genug von den Tiefausläufern entfernt, sodass die Sonne scheinen kann.
Abkühlung nur vorübergehend
In Spanien zum Beispiel sieht dieses anders aus. Ist es dort an der Mittelmeerküste am heutigen Montag noch teils frühsommerlich warm, so bringen viele Wolken und etwas Regen im Verlauf der Woche kältere Luft mit. Zur Wochenmitte hin wird es dann in Italien einen spürbaren Temperaturrückgang geben, vor allem an den Adriaküsten sowie am Alpensüdrand sind dann auch wieder kräftige (Stau-)Niederschläge möglich. Erst zum Sonntag hin hat die kältere Luft dann auch das südöstliche Europa endgültig erreicht. Aus heutiger Sicht scheint die kältere Phase jedoch höchst kurzlebig zu sein, schon ab kommender Woche deutet sich für Mittel- und Osteuropa die nächste milde Phase an (Abb.5).