Wintersportbedingungen
Erneut steigen die Temperaturen heute auf Höchstwerte teils über 14°C, bis auf die Gipfel der Berge herrschen Plusgrade, allenfalls auf der Zugspitze bleibt es heute bei geringem Dauerfrost. Angesichts dieser Temperaturen stellt sich natürlich die Frage, wie es um den Wintersport bestellt ist. Wir schauen auf die Lage und die Entwicklung.
Wintersportbedingungen aktuell
In den Alpen sind die Wintersportbedingungen noch vielerorts gut. Jedoch sorgt das angesprochene Tauwetter in den nördlichen Alpen für eine Verschlechterung der Schneebedingungen. Skifahrer wird es vor allem auf die Südseite des Hauptkamms ziehen. Dort ist sehr viel Neuschnee gefallen, allerdings herrscht dort vielerorts höchste Lawinengefahr! In Lagen ab etwa 800 Meter beträgt die Schneehöhe 5 bis 80 cm (Abb. 2), ab etwa 1500 m trifft man in den südlichen Alpen meist 80 bis 400 cm Schnee an.
In den deutschen Mittelgebirgen sieht es dagegen derzeit deutlich schlechter aus. Der Vergleich mit den Schneehöhen, die heute vor genau einem Jahr gemessen wurden (Abb. 3), zeigt den dramatischen Unterschied. Insbesondere im Südwesten, wo in dieser Wintersaison überwiegend übernormale Temperaturen vorherrschend waren, fällt dies besonders auf. Lagen im Schwarzwald vor einem Jahr noch zwischen 15 und knapp 60 cm Schnee, so findet man dort heute meist nur grüne Wiesen und Wälder oder Schneeflecken vor. Nur im Hochschwarzwald gibt es eine dünne Schneedecke zwischen 1 und 3 Zentimetern.
Entwicklung: Zunächst sinkende Schneefallgrenze
Nun geht es mit den Temperaturen an diesem Wochenende vorerst etwas nach unten. Nachdem hinter Orkantief "Qumaira" zum Sonntag hin gleich die nächsten Ausläufer des nächsten Orkantiefs "Ruth" von Westen her Deutschland überquert haben, sinkt damit auch die Schneefallgrenze teils bis auf 500 Meter, wobei vor allem in der Nacht zum Sonntag dann auch in den Höhenlagen der westlichen Mittelgirge und in den Alpen wieder Schnee fallen wird (Abb. 4), tagsüber sind dann noch Schauer möglich.
Erneut sehr mild
Dieser Trend ist jedoch nicht sehr langfristig. Die kälteste Phase wird wohl Mitte der kommenden Woche erreicht sein, wo dann auch Schnee- oder Graupelschauer im Flachland möglich sind (Abb. 5), dies wird jedoch durch positive Temperaturen dort allenfalls einen nasskalten Eindruck hinterlassen. Nachfolgend sorgt erneute Tiefdruckaktivität vom Atlantik her dafür, dass erneut milde Luft auf der Vorderseite herangebracht wird mit einer ähnlichen Entwicklung, wie wir sie zurzeit erleben.
Am Beispiel von Altenberg im Erzgebirge in Abb. 6 sehen wir dabei, wie ab kommenden Donnerstag nach etwas Neuschnee die Temperatur selbst in gut 750 Metern Höhe deutlich steigt (obere Linie), sodass zum übernächsten Wochenende selbst dort Höchsttemperaturen um 10°C möglich sind. Selbst in den bayerischen Voralpen am Beispiel Wallberg (Wetterstation auf über 1.600 Metern Höhe, Abb. 7) werden dann wieder deutliche Plusgrade erwartet.
Hoffnung zum Monatsende
Wie geht es nun weiter? Zurzeit sieht es danach aus, dass die Betreiber der Skilifte weiter mit Kunstschnee zu arbeiten haben, sofern die Temperaturen dies noch zulassen. Die Bedingungen für Wintersport in den Mittelgebirgen sind also recht schwierig, aber auch in den nördlichen Alpen dürften sich die Wintersportbedingungen weiter verschlechtern.
Leichte Hoffnung können sich die Wintersportler nach dem 20. Februar in Richtung März machen. Die Ensembleprognose zeigt einen leichten Trend auf, der von "deutlich zu mild" in Richtung "etwas zu mild" zeigt (Abb. 8) - zumindest in den Mittelgebirgen und Alpen könnte es dann für Wintersportfreunde wieder mehr Grund zum Lachen geben.